Axel Springer legt zum Jahresauftakt stärker zu als erwartet

Der Medienkonzern erwirtschaftete 33 Prozent des Gesamtumsatzes mit digitalen Medien. Vor einem Jahr waren es noch gut 27 Prozent.

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Der Medienkonzern Axel Springer profitiert zunehmend vom Ausbau des Internetgeschäfts. Im ersten Quartal setzte der Verlag mit digitalen Angeboten schon fast so viel um wie mit den nationalen Zeitungen. Konzernweit sei der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2011 um gut 7 Prozent auf 789 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 7,5 Prozent auf 136,5 Millionen Euro zu. Damit übertraf Axel Springer bei beiden Werten die Prognosen der Experten.

Springer setzt im Internet zum einem auf digitale Ableger der Printprodukte wie bild.de und zum anderen auf Spezialportale wie finanzen.net, motor-talk.de oder transfermarkt.de. Dazu kommen Online-Rubrikenmärkte und Marktplätze wie den Immobilienmarkt immonet.de oder das Job-Portal stepstone.de. 263,1 Millionen Euro setzte Axel Springer mit digitalen Medien um, im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es noch 202,2 Millionen Euro. Das Segment trug mit 33,3 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei; vor einem Jahr waren es noch 27,4 Prozent.

Mit den inländischen Zeitungen setzte Axel Springer 276 Millionen Euro um und damit 3 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Anteil am Gesamtumsatz ging von 38 auf 35 Prozent zurück. Die Auflage des Boulevardblatts "Bild" betrug im ersten Quartal mit 2,67 Millionen 6,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Auflage der "Bild am Sonntag" ging um 10 Prozent auf 1,34 Millionen zurück. Während in diesem Segment die Werbeerlöse um 5,0 Prozent zurückgingen, legten die Vertriebserlöse um 1,6 Prozent zu. Hier wirkten sich unter anderem Verkaufspreiserhöhungen bei Teilauflagen der "Bild" aus.

Vorstandschef Mathias Döpfner bestätigte die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll der Umsatz 2012 im einstelligen Prozentbereich zulegen; 2011 betrug er 3,2 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn soll leicht steigen (2011: 593,4 Mio. Euro). Dabei erwartet Döpfner, dass die Erlöse und das operative Ergebnis im Printgeschäft etwas sinken. Dies könne jedoch durch ein prosperierendes Internetgeschäft, das zuletzt immer wieder auch durch Übernahmen gestärkt wurde, mehr als ausgeglichen werden. (mit Material von dpa) / (anw)