SAP positioniert HANA auch als Entwicklungsplattform

Auf seiner Hausmesse SAPPHIRE NOW kündigte der Softwareriese für seine speicherresidente Datenbank Unterstützung für die Statistik-Programmiersprache R und das MapReduce-Framework Apache Hadoop an.

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Von
  • Alexander Neumann

Europas größter Softwarehersteller SAP hat auf seiner Hausmesse SAPPHIRE NOW in Orlando neue Entwicklungen für seine strategische In-Memory-Computing-Plattform HANA (High-performance analytics appliance) angekündigt. Diese lassen sich offenbar über sogenannte Service Packs für die zunehmend auch als Entwicklungsplattform propagierte Technik kostengünstig hinzufügen.

Mit dem jetzt freigegebenen Service Pack Stack 4 integriert SAP die im Kontext statistischer Datenanalysen verbreitete Programmiersprache R. Dafür wurde eine Schnittstelle zwischen HANA und R bereitgestellt, über die Analysten und Entwickler aus SAP HANA heraus die Funktionen von R nutzen können. Das an die Statistiksprache S angelehnte R ist quelloffen unter der GPLv2 zu nutzen und findet in letzter Zeit prominente Unterstützung durch Google und Oracle.

Eine äußerst hohe Bedeutung weist SAP dem Thema Big Data zu. Hierfür ist vor allem die Integration des Big-Data-Frameworks Apache Hadoop zu nennen, die SAP nun für künftige Releases angekündigt hat. Die Unterstützung für die Implementierung von Googles MapReduce-Ansatz zur Massendatenverarbeitung will man in der kommenden vorkonfigurierten Version 4.1 der SAP-Software Data Services bereitstellen. Die Walldorfer untermauern darüber hinaus ihre Wertschätzung des Hadoop-Ökosystems, indem sie Partnerschaften mit in der Hadoop-Szene aktiven Entwicklern eingehen wollen. Den Anfang macht hier die Zusammenarbeit mit dem Hadoop-Dienstleister Cloudera, die auf der SAPPHIRE NOW angekündigt wurde.

Eine weitere Neuerung des aktuellen Service Pack ist die native Textsuche über strukturierte und unstrukturierte Inhalte aus, mit der sich offenbar Textinhalte direkt innerhalb der Datenbank in rascher Zeit beschaffen, verarbeiten, modellieren und suchen beziehungsweise aus den Business-Intelligence-Werkzeugen von SAP abrufen lassen. Diese kommt anscheinend schon in SAP-Geschäftsanwendungen wie Smart Meter Analytics zum Einsatz.

Dann stehen nun die Entwicklerinstanzen von HANA über Amazons Cloud-Plattform AWS zur Verfügung. Des Weiteren hat SAP ein Förderprogramm für Start-ups gestartet, über das innovative Entwicklungen auf Basis von HANA belohnt werden sollen. Ziel ist es, HANA als Entwicklungsplattform zu positionieren. Deswegen ist die Förderung an den SAP HANA Real-Time Fund in Höhe von 155 Millionen US-Dollar gekoppelt, der neben bestehenden auch zukünftige HANA-Entwicklungen gewährleisten soll. (ane)