Mit dem Tablet-PC zur Visite

Microsoft, der Klinik-Betreiber und Intel ziehen ein positives Resümee ihres Projekts der IT-Umstellung in sechs Hamburger Kliniken.

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Während Intel-Chef Paul Otellini angebliche Zurückhaltung des Gesundheitswesens bei der Anwendung von Informationstechnik beklagt, sieht Microsoft in der IT-Infrastruktur von Kliniken auch schon Sparpotenziale in Millionenhöhe. Belegt werde die Annahme, dass konsequente Standardisierung und Modernisierung Geld bringe, durch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die Microsoft zusammen mit Intel in sechs Hamburger Kliniken des Betreibers Asklepios unternommen hat, heißt es in einer Mitteilung. Daraus habe sich ergeben, dass bei Berücksichtigung sämtlicher Kosten von der IT-Anschaffung bis hin zu Schulungen und Ausfallzeiten ("Total Cost of Ownership") die Aufwendungen pro Arbeitsplatz durch die Standardisierung um 36,7 Prozent sinken.

Microsoft, Intel und Asklepios hatten ihre Zusammenarbeit zur CeBIT 2005 besiegelt. An den Hamburger Asklepios-Kliniken, an denen 1600 Ärzte und 6000 Schwestern und Pfleger arbeiten, bestand die IT-Infrastruktur unter anderem aus 20 Domänen, 120 Servern, rund 5000 PCs mit Betriebssystemen zwischen Windows 98 und XP. "Ein standortübergreifendes Arbeiten war fast nicht möglich, mobile Geräte hatten keinen Zugriff auf aktuelle Patientendaten und konnten Daten nicht sofort an die Geräte zurückübertragen", beschreibt Microsoft den Urzustand. Im Rahmen des Programms Asklepios Future Hospital wurde bis Anfang 2007 das Migrationsprojekt OneIT durchgeführt. Dabei wurde eine einheitliche Plattform für sämtliche Bereiche der Klinik eingerichtet, schreibt Microsoft.

Täglich seien etwa 200 PCs auf den OneIT-Standard umgestellt und insgesamt 25 Prozent der PCs ausgetauscht worden. Die Anzahl der Server sei von 120 auf 20 reduziert und die zuvor 20 Domänen auf eine migriert worden. Die Asklepios-Klinik Barmbek wurde mit einem WLAN ausgerüstet und das Klinikpersonal bekam zusätzliche mobile Geräte wie Tablet-PCs. Nun könne innerhalb der Klinik jederzeit auf Patientendaten zugegriffen werden, auch Archivdaten seien sofort verfügbar. Dadurch würden die Abläufe im medizinischen Alltag beschleunigt: Beispielsweise seien Labordaten um 75 Prozent schneller verfügbar als vorher, Radiologie-Ergebnisse bis zu 89 Prozent. OneIT soll nun in allen 90 Häusern des Asklepios-Konzerns im In- und Ausland umgesetzt und auch anderen Krankenhäusern zugänglich gemacht werden.

Siehe zu den Hintergründen des Hamburger IT-Projekts:

(anw)