Apple-Manager Phil Schiller im Porträt

Das Wirtschaftsblatt "Businessweek" analysiert, wie sich die Rolle des Marketingchefs verändert.

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Das US-Wirtschaftsblatt Businessweek hat ein Porträt von Apple-Manager Phil Schiller veröffentlicht. In dem Text wird unter anderem die sich wandelnde Rolle des Marketingchefs nach dem Tod von Steve Jobs analysiert. Schiller sei einer der wichtigsten Vertrauten des Apple-Bosses gewesen, habe nicht nur Marketingentscheidungen getroffen, sondern bei der Schaffung neuer Produkte geholfen. Dazu hätten auch Zielgruppendefinitionen, Preise und technische Spezifikationen gehört. Schiller sei auch der Erfinder des Clickwheel der ersten iPod-Generation gewesen.

Phil Schiller

(Bild: Apple)

Schiller ist mittlerweile für ein knapp eine Milliarde Dollar schweres Werbebudget verantwortlich. Er werde zunehmend zum öffentlichen Gesicht der Marke, schreibt Businessweek, etwa auf Keynotes. "Er hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Marke cool bleibt." Schiller setze sich auch intensiv für die Geheimhaltung bei neuen Produkten ein und treibe entsprechende Untersuchungen voran, Leaks aufzudecken. Der Marketingchef habe als zweifacher Familienvater außerdem einen strikten Kinderschutz bei iTunes und App Store gefordert.

Es sei allerdings unklar, ob Schiller seine wichtige Position weiter verteidigen könne. Vier frühere Apple-Manager, mit denen Businessweek sprach, hätten angemerkt, dass viele ihn für zu beherrschend hielten. Ihm fehlten die "kühnen kreativen Instinkte". Als Beispiel für kritikwürdige Entscheidungen nennt das Porträt die aktuellen Siri-Spots mit den US-Schauspielern Samuel L. Jackson, Zooey Deschanel und John Malkovich. Sie unterschieden sich deutlich von der tatsächlichen Nutzererfahrung, kritisieren Beobachter. Einer der neuen Spots mit Malkovich habe nur 599 von 900 Punkten auf der Bewertungsskala der Ad-Tracking-Firma Ace Metrix erhalten, so Businesweek. "In den 500ern war Apple seit Jahren nicht mehr", kommentierte der Ace-Metrix-Chef Peter Daboll. (bsc)