Vonage verringert Verlust und hat weiter Hoffnung

Der amerikanische VoIP-Provider konnte seine Verluste im abgelaufenen Quartal weiter begrenzen, musste aber auch im Neukundengeschäft Federn lassen. Im Patentstreit mit Verizon hat Vonage weiter Hoffnung auf ein gutes Ende.

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Der US-VoIP-Anbieter Vonage konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2007 seine Verluste weiter eindämmen. Während der strikte Sparkurs bei Marketingausgaben wesentlich zur Eingrenzung des Verlusts beigetragen hat, schlug er auch auf das Neukundengeschäft durch. Vonage konnte in den vergangenen drei Monaten noch 57.000 neue Kunden gewinnen, im ersten Quartal hatte das Unternehmen noch einen Nettokundenzuwachs von 166.000 verzeichnet. Unterdessen bedroht der schwelende Patenstreit mit Netzbetreiber Verizon weiter die Geschäftsgrundlage von Vonage.

Von April bis Juni verbuchte der VoIP-Anbieter einen Umsatz von 205,9 Millionen US-Dollar, ein Zuwachs um 43 Prozent von 144,4 Millionen US-Dollar im gleichen Vorjahresquartal. Unter dem Strich machte das Unternehmen 33,6 Millionen US-Dollar (0,22 US Dollar pro Aktie) Verlust. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Verlust noch bei 74,1 Millionen US-Dollar (1,16 US-Dollar pro Aktie) gelegen. Während der Umsatz knapp unter den eigenen Erwartungen blieb, hat das Unternehmen die eigene Prognose beim Ergebnis übertroffen, Vonage hatte mit einem Nettoverlust von 0,36 US-Dollar gerechnet. Ohne einmalige Belastungen habe der Quartalsverlust rund 18 Millionen US-Dollar betragen, erklärte CEO Jeffrey Citron gegenüber Analysten.

Dessen ungeachtet droht dem Unternehmen weiter schwere Unbill vor Gericht. Sollte sich Verizon mit seinen Vorwürfen gerichtlich durchsetzen können. Der Netzbetreiber wirft Vonage die Verletzung von drei Patenten für die Terminierung von Gesprächen zwischen herkömmlichen Telefon- und IP-Netzen vor. Nachdem ein Gericht Vonage der Patentverletzung erstinstanzlich schuldig gesprochen hatte, will der VoIP-Provider in der Berufung mit allen Mitteln gegen das Urteil vorgehen. In einem zweiten Patentverfahren, das 2005 vom Netzbetreiber Sprint Nextel angestrengt worden war, steht im September die Verhandlung an, nachdem das Gericht einen Antrag Vonages kürzlich abgelehnt hatte, den Fall ohne Verhandlung zu entscheiden.

Der VoIP-Provider ist jedoch weiter zuversichtlich, für den Patentkonflikt mit Verizon eine technische Lösung zu finden. Eine technische Alternative zu einem von Verizon geschützten Verfahren sei bereits im Einsatz, erklärte Citron. Zwei weitere Verfahren, die das Patentproblem mit Verizon lösen könnten, stünden kurz vor dem Einsatz. (vbr)