Google: Motorola bleibt eigenständig

Google äußerst sich auf seiner Jahreshauptversammlung zur künftigen Konzernstruktur. Aufsichtsratschef Eric Schmidt vertrat dort den erkrankten Larry Page.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Boi Feddern

Google-CEO Larry Page blieb der diesjährigen Jahreshauptversammlung wegen Heiserkeit fern

(Bild: Google)

Einen Monat nach Abschluss der Übernahme von Motorola Mobility machte Google auf seiner Jahreshauptversammlung deutlich, dass der Mobilfunk-Pionier nicht vollständig in den Konzern integriert werde, sondern als eigenständige Sparte von Google bestehen bleibe. Man wolle Motorola mit den nötigen Ressourcen ausstatten, damit es wieder gewinnbringend arbeiten könne. Dazu gehört unter anderem die Neubesetzung des Chefpostens mit einem Google-Manager. Zuletzt agierte der Handyhersteller wenig erfolgreich und schrieb rote Zahlen.

Die Gerüchte, Google könne das Hardware-Geschäft verkaufen und lediglich die Patente behalten, scheinen damit vorerst vom Tisch. Das Patentportfolio von Motorola umfasst rund 17.000 Eintragungen und war nach Aussagen von Google-Aufsichtsratschef Eric Schmidt der Hauptgrund für die Übernahme: "Wir haben Motorola wegen der zahlreichen Patente, der Produkte, der Mitarbeiter und der Innovationskraft gekauft".

Google will sich so nach eigenen Angaben für mögliche rechtliche Auseinandersetzungen rüsten. Gegenüber den mit zahlreichen Patenten ausgestatteten Konkurrenten wie Microsoft oder Apple befand sich das Unternehmen bislang im Hintertreffen. Vor vier Tagen wurde bekannt, dass Google mehr als 50 weitere Patente von Magnolia Broadband übernehmen wird.

Schmidt vertrat auf der Jahreshauptversammlung Google-CEO Larry Page, der wegen Heiserkeit der Veranstaltung fern bleiben musste. Aus demselben Grund sprach er auch schon nicht auf dem Aktionärstreffen. Nachdem Page auch auf der Google-Entwicklerkonferenz in der kommenden Woche und bei der Präsentation der Quartalszahlen im kommenden Monat keine Rede halten wird, machten bereits Gerüchte um eine schwerere Erkrankung die Runde.

In einer E-Mail an seine Mitarbeiter soll Page jedoch kund getan haben, dass er nicht ernsthaft krank sei. Laut einem Google-Sprecher wurde er lediglich aufgefordert, sich auszuruhen. Er werde seinen Aufgaben am Firmensitz in Mountain View indes weiter nachgehen. (boi)