DVB-T startet kommende Woche in Bayern

70.000 Haushalte in den Regionen Nürnberg, München und Südbayern, die Fernsehen per Antenne empfangen, aber außerhalb der Übertragungsreichweite von DVB-T liegen, müssen sich darauf einstellen, dass der Bildschirm künftig dunkel bleibt.

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  • dpa

Am kommenden Montag fällt der Startschuss für das digitale Antennenfernsehen DVB-T in den Regionen Nürnberg, München und Südbayern. Rund 230.000 Haushalte, die bisher analog ihr Fernsehprogramm über Antenne empfangen haben, werden von da an digital via Antenne mit den Programmangeboten öffentlich-rechtlicher und privater Sender versorgt. "Das neue DVB-T-Signal steht am 30. Mai ab 9.00 Uhr morgens zur Verfügung", sagte der Leiter des Projektbüros, Frank Strässle-Wendelstein. Um es empfangen zu können, benötigen die Nutzer allerdings ein DVB-T-Empfangsgerät, das zwischen TV-Gerät und Antenne geschaltet wird, oder einen im Fernsehgerät integrierten Tuner. Neben einer größeren Programmvielfalt werben die Anbieter auch mit einer höheren Bildqualität.

Bayernweit sind rund 300.000 Haushalte von der Umstellung betroffen. Rund 70.000 Haushalte davon, die bisher ihr Fernsehprogramm ausschließlich analog über Antenne verfolgt haben, müssen sich allerdings darauf einstellen, dass der Bildschirm bei den Privatsendern künftig dunkel bleibt: Sender wie ProSieben, Sat.1 oder RTL kappen mit dem 30. Mai die analoge Übertragung via Antenne in ganz Bayern. Da diese Haushalte aber zugleich außerhalb der Übertragungsreichweite von DVB-T liegen, bleibe den Zuschauern vorerst nur eine Umstellung auf Satellitenschüssel oder Kabelanschluss, sagte Strässle-Wendelstein. Dagegen sollen die öffentlich-rechtlichen Sender in München und Nürnberg noch während einer Übergangszeit von weiteren drei Monaten bis Ende August analog über Dach- und Zimmerantenne zu sehen sein.

Für Fernsehzuschauer mit Kabelanschluss oder Satellitenschüssel ändere sich in den betroffenen Regionen nichts, betonte Strässle-Wendelstein. Sie könnten DVB-T aber beispielsweise als zusätzlichen Übertragungsweg für das mobile Fernsehen beispielsweise via Laptop im Freien nutzen. Eine Ausweitung der DVB-T-Versorgung in Bayern sei bei ARD und ZDF bereits im Gespräch. In Frage könnten dafür beispielsweise Städte wie Regensburg kommen, die in die erste Phase noch nicht einbezogen seien. Allerdings sei der Zeitrahmen noch offen, sagte Strässle-Wendelstein.

Bayern ist bundesweit die fünfte Region, die DVB-T anbietet. Der Großraum Berlin hatte 2003 den Auftakt gemacht, es folgten 2004 die Regionen Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen und das Rhein-Main-Gebiet. Damit können künftig bereits 48,6 Millionen Menschen das digitale Antennenfernsehen empfangen. Seit dem Start in Berlin sind laut Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) mehr als 1,5 Millionen DVB-T-Empfänger verkauft worden. Für 2005 rechnen Marktforscher demnach mit 1,8 Millionen verkauften Geräten. (dpa) / (pmz)