Toshiba ruft 340.000 Notebook-Akkus von Sony zurück [Update]

Der japanische Hersteller ruft laut US-Medienberichten weltweit Akkus seiner Modelle Dynabook und Satellite zurück.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Der japanische Hersteller Toshiba ruft 340.000 Notebook-Akkus zurück. Wie bei Dell und Apple handelt es sich laut US-Medienberichten um Lithiumionen-Akkus des Herstellers Sony Energy Systems. Davon sollen 100.000 Akkus in den USA verkauft worden sein, 45.000 in Japan. Betroffen seien die Serien Satellite und die in Deutschland nicht vertriebenen Dynabook-Geräte.

Mehr Details sind bislang nicht bekannt. Auf der US-Website wiegelt Toshiba noch ab: Das System-Design von Toshiba unterscheide sich von dem in Apple- und Dell-Notebooks. Es gäbe keinen Hinweis auf Akku-Probleme, und außerdem habe Sony versichert, dass Akkus in Toshiba-Notebooks keine Gefahr darstellen.

Solche Worte klingen bekannt – und beunruhigend. Sonys Informationspolitik zu den Akku-Rückrufen war eher von Beschwichtigung geprägt als von Information. Sowohl nach der Rückruf-Kampagne von Dell als auch nach der von Apple versicherte das Unternehmen, andere Akkus in anderen Notebooks seien von der möglichen Überhitzung nicht betroffen.

Sony ist zwar der Hauptschuldige an der derzeitigen Akku-Misere, doch nach den zahlreichen Rückrufen der vergangenen zwei Jahre fast aller namhafter Notebook-Unternehmen scheint klar, dass die Branche ein grundsätzliches Problem mit der Qualität der Lithiumionen-Akkus hat. Einige Fluglinien haben bereits reagiert und Dell- und Apple-Notebooks aus ihren Flugzeugen verbannt.

[Update]

Mittlerweile hat Toshiba Deutschland reagiert und Details zum Rückruf bekannt gegeben. Anders als bei den Rückrufaktionen von Dell und Apple sei hier nicht die mögliche Überhitzung ein Problem. Die Akkus würden lediglich nicht richtig ge- oder entladen. Im schlimmsten Fall führt das zum Datenverlust im Akkubetrieb.

Die von der Umtauschaktion betroffenen Akkus wurden als Zubehör verkauft oder sind in Notebooks enthalten, die zwischen März und Mai 2006 gefertigt wurden. Insgesamt sind 14 Modelle betroffen in Satellite-, Satellite Pro und Tecra-Serien. Die betroffenen Akkus haben die Nummern PA3465U-1BAS, PA3399U-2BAS, PA3400U-1BAS, PA3465U-1BRS, PA3399U-2BRS oder PA3400U-1BRS. Toshiba stellt auf einer eigens für den Rückruf eingerichteten Website ein Prüf-Tool bereit und gibt ausführliche Hinweise, wie der Akku zu identifizieren ist. Auch enthält die Website Hotline-Nummern für Kunden in Europa.

Zum Thema Lithiumionen-Akkus siehe auch: (jr)