Macworld: Apple bringt iMacs und Notebooks mit Intel-Prozessoren

Im Verein mit Intel-Boss Paul Otellini hat Apple-Chef Steve Jobs auf der Macworld-Keynote die ersten Macs mit Intel-Chips vorgestellt – ein halbes Jahr eher als angekündigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1444 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Apple-Chef Steve Jobs hat zusammen mit Intel-Boss Paul Otellini, der sich als Intel-Bunny verkleidet hatte, auf der Macworld-Keynote die ersten Macs mit Intel-Chips vorgestellt – ein halbes Jahr eher als angekündigt.

Schon "in Kürze" soll der neue iMac im AppleStore sowie über den Fachhandel erhältlich sein. Seinem Vorgänger sieht er zum Verwechseln ähnlich. Wie dieser wird er mit zwei unterschiedlich großen Displays angeboten, auch die integrierte iSight-Kamera für Videokonferenzen und der Preis sind unverändert geblieben. Neu aber ist der Prozessor – dabei handelt es sich, wie von vielen Branchenkennern vorhergesagt, um Intels Core Duo alias "Yonah". Dieser Strom sparende Doppelkernprozessor kommt bislang ausschließlich in Notebooks zum Einsatz (von Intels Mac-Mini-Konzeptstudie einmal abgesehen). Der Prozessor soll laut Apple-Benchmarks (SPECint_rate2000/SPECfp_rate2000) "zwei bis drei mal so schnell" sein wie der PowerPC G5 im bisherigen iMac. "Der neue iMac bietet eine Performance, dass es unsere Kunden aus den Socken hauen wird", lässt sich Jobs in einer Pressemitteilung zitieren.

Das 17-Zoll-Modell setzt auf einen 1,83-GHz-Core-Duo mit 2 MByte L2-Cache (geteilt), dem 512 MByte DDR2-SDRAM mit 667 MHz Takt zur Seite stehen (weitere Ausstattungsdetails listen bereits die Apple-Seiten) und kostet 1349 Euro. Im großen Bruder mit 20-Zoll-LCD steckt der Core Duo mit 2 GHz und gleicher Speicherausstattung. Beide lassen sich auf maximal 2 GByte RAM aufrüsten und binden den Grafikchip, einen ATI Radeon X1600 mit 128 MByte GDDR3-Speicher, via PCI Express an.

Da laut Otellini "über 1000 Leute bei Intel" an dem Projekt gearbeitet haben, darf man mutmaßen, dass Apple den Chipsatz von Intels Napa-Konzept übernommen und das Board zumindest nicht im Alleingang entwickelt hat. Bis Ende des Jahres will Apple die gesamte Rechnerfamilie auf Intel-Prozessoren umgestellt haben, sagte Jobs.

Im Februar folgen zunächst neue Notebooks, die dann nicht mehr PowerBook, sondern "MacBook Pro" heißen werden und ebenfalls auf Basis des Core Duo laufen. Er soll "bis zu vier mal schneller" arbeiten als der bisher verwendete G4-Chip von Motorola/Freescale. Das Aluminiumgehäuse ist 2,6 cm dick – "ein Haar dünner" als das bisherige 17-Zoll-Modell, so Jobs – und wiegt 2,5 Kilo. Wie beim iMac sitzt über dem Display eine kleine Videokamera für iChat & Co. Das langsamere Gerät mit 1,67 GHz, 512 MByte DDR2-SDRAM und 15-Zoll-Breitbild-Display (1440 × 900 Pixel) kostet rund 2100 Euro; das schnellere mit 1,83-GHz-Core-Duo und 1 GByte Hauptspeicher 2600 Euro. Wie beim iMac wird der Frontsidebus jeweils mit 667 MHz getaktet, doch anders als bei diesem spricht Apple hier von einer "völlig neuen Systemarchitektur".

Alle neuen Rechner werden inklusive Mac OS X 10.4.4, der Wohnzimmer-Software Front Row nebst passender Fernbedienung sowie dem Anwendungspaket "iLife 06" ausgeliefert, das sich aus neuen Versionen von iPhoto, iMovie, GarageBand sowie den unveränderten Komponenten iTunes und iDVD zusammensetzt. Neu hinzugekommen ist "iWeb", eine einfach zu bedienende Lösung für Homepage-Autoren.

Siehe dazu auch: (se)