Microsoft kassiert für Linux-Server

Microsoft hat ein Patentlizenzierungsabkommen mit dem international tätigen IT-Dienstleister Amdocs geschlossen, das auch dessen "Nutzung von Linux-Servern in seinen Rechenzentren abdeckt".

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Microsoft hat ein gegenseitiges Patentlizenzierungsabkommen mit Amdocs geschlossen, einem international tätigen Softwarehersteller und Dienstleister für TK-Anbieter mit fast 20.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von gut drei Milliarden US-Dollar. Wie üblich nennt die Mitteilung von Microsoft keine Details – mit zwei Ausnahmen: Das Abkommen "enthält eine Lizenz, die Amdocs' Nutzung von Linux-Servern in seinen Rechenzentren abdeckt"; und Amdocs zahlt eine nicht genannte Summe an Microsoft.

Seit dem Dezember 2003 betreibt Microsoft ein "IP licensing program", in dessen Rahmen das Unternehmen versucht, eigene Patente durch Lizenzierung zu versilbern. Seit damals erklärt der Software-Riese auch immer wieder, Linux verletze MS-Patente235 (ungenannte) MS-Patente sollen es sein, die durch Linux verletzt werden. Diese Aussagen hatten schon frühzeitig Befürchtungen geweckt, die Redmonder könnten mit Patenten gegen die Open-Source-Konkurrenz vorgehen.

Laut Horacio Gutierrez, Microsofts Chef der Lizenzabteilung, ist Amdocs nicht das erste Unternehmen, das seinen Linux-Einsatz durch ein Lizenzabkommen mit Microsoft absichert. Welche anderen Unternehmen für den Einsatz von Linux zahlen, hat Gutierrez allerdings nicht gesagt. Bekannt sind lediglich acht Patente (drei davon rund um VFAT), die Microsoft 2009 gegen TomTom in Stellung gebracht hat. Außerdem ist öffentlich, dass zahlreiche Hersteller von Android-Geräten Lizenzgebühren an Microsoft zahlen – welche konkreten Patente sie lizenziert haben, bleibt allerdings wieder geheim. (odi)