Controllerboard Carambola
Auch wenn der Trend bei Controllerboards derzeit in Richtung ARM-Prozessoren geht, gibt es dennoch interessante Lösungen, die auf MIPS setzen.
- Daniel Bachfeld
Der litauische Hersteller 8devices bietet für 22 Euro das kleine Board Carambola mit einem MIPS-SoC RT3050 (320 MHz) von Ralink an. Die Lösung enthält 8 MByte Flash sowie 32 MByte RAM und hat praktischerweise gleich WLAN (802.11 b/g/n) an Bord. Auf der 35 x 45 Millimeter kleinen Platine ist bereits eine Antenne vorhanden. Wer lieber drahtgebunden netzwerkt, für denen stehen zwei Ethernet-Ports mit 100 MBit/s zur Verfügung. Allerdings fehlen dem kleinen Board die Transceiver und die RJ45-Anschlüsse, die man nachrüsten muss. Gleiches gilt für den USB-2.0-Port (On-the-Go), die serielle Schnittstelle und die Stromversorgung (maximal nur 1,5 Watt).
Die Carambola-Platine wird einfach in das Entwickler-Board gesteckt. Daneben enthält der RT3050 Ausgänge für GPIO mit 3,3 V, die sich als digitale Ein- und Ausgänge oder für den I2C-Bus nutzen lassen. Die Pins werden auf dem Entwicklerboard auf eine separate Stiftleiste geführt, an die eine kleine Prototyping-Fläche für eigene Aufbauten grenzt.
Als Betriebssystem läuft das Linux-Derivat OpenWrt für MIPS, das im Auslieferungszustand bereits mit dem Kernel 3.2.8 installiert war. Apropos Lieferung: Der Hersteller hat seinen Sitz in Litauen, das zur EU gehört. Probleme mit dem Zoll sollte es nach der Bestellung somit nicht geben. Nach unserer Bestellung tat sich aber eine zeitlang nichts, obwohl der Shop "In Stock" angezeigt hatte. Auch auf Nachfrage per Mail, wann denn mit der Lieferung zu rechnen sei, reagierte der Hersteller zunächst nicht. Einen Tag später erhielten wir jedoch die Nachricht, dass das Paket nun unterwegs sei.