Zerschlagung von Microsoft immer noch möglich

Der Chef der Anti-Trust-Abteilung im US-Justizministerium, Joel Klein, hält eine Zerschlagung Microsofts immer noch für möglich.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Chef der Anti-Trust-Abteilung im US-Justizministerium, Joel Klein, hält eine Zerschlagung Microsofts immer noch für möglich. Klein widersprach damit gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters einem Bericht der Washington Post. Die Zeitung hatte unter Berufung auf gut informierte Kreise gemeldet, das US-Justizministerium und die Vertreter der 19 Bundesstaaten hätten von einer solchen Forderung Abstand genommmen.

Richter Thomas Penfield Jackson hatte am 3. April entschieden, dass Microsoft sein Windows-Monopol missbraucht und damit das US-amerikanische Kartellrecht verletzt hat. Mit seinen "Conclusions of law" folgte der Richter weitgehend der Position der Kläger in Anti-Trust-Prozess. Nach der juristischen Bewertung durch Jackson haben die Klagevertreter noch bis zum 28. April Zeit, sich darüber zu einigen, welches Strafmaß sie fordern. Das Spektrum der diskutierten Sanktionen reicht dabei von konkreten Auflagen für die Geschäftspolitik von Microsoft bis zur Forderung nach einer Zerschlagung des Software-Riesen. Obwohl die Beratungen der Klagevertreter streng vertraulich behandelt werden sollten, häufen sich in letzter Zeit Gerüchte, nach denen eine Mehrheit die Zerschlagung Microsofts ablehnen würde. Die Strafe gilt als zu drastisch und könnte, so die Befürchtungen, die gesamte IT-Industrie der USA in Mitleidenschaft ziehen. Das Argument dürfte durch die Talfahrt der Kurse an der Hight-Tech-Börse Nasdaq an Gewicht gewonnen haben. (wst)