Audi bringt den "elektronischen Rückspiegel" in Kleinserie

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

(Bild: Audi)

Audi wird den R8 e-tron mit einem digitalen Innenspiegel ausstatten. Der Elektrosportwagen wird ab Ende 2012 in Kleinserie produziert. Der elektronische Rückspiegel ist erforderlich, weil das Fahrzeug keine Heckscheibe hat.

Der digitale Innenspiegel ist ein Display in AMOLED-Technik, das die Bilder einer Heckkamera wiedergibt. Es wird von Samsung zugeliefert. Das „organisch halbleitende Material“ ist im Vergleich zu „anorganischen“ LEDs preisgünstiger, steht aber im Ruf, weniger haltbar zu sein. Audi nennt keine konkreten Erfahrungswerte, wie langzeitstabil das Samsung-Display ist. Während die Lebensdauer für Mobiltelefone heute ausreicht, muss das Display bei einem Automobil mindestens zehn Jahre halten oder beizeiten ausgetauscht werden.

Der Monitor hat eine Bilddiagonale von 7,7 Zoll und eine horizontale Auflösung von 1280 Pixeln. Bei dieser Auflösung dürften im Alltag einzelne Pixel nicht sichtbar werden. Laut Audi erlaubt die Technik in mancherlei Hinsicht sogar eine bessere Darstellung als optische Spiegel: Eine „intelligente“ Regelung soll dafür sorgen, dass die Darstellung bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen immer kontrastreich und brillant ist. Sie sorge auch dafür, dass die Scheinwerfer anderer Autos im Rückspiegel nicht blenden. Der Fahrer könne zudem den Spiegel manuell dimmen oder deaktivieren, heißt es. Letzteres erstaunt insofern, als der Innenrückspiegel eine Sicherheitseinrichtung ist, die eigentlich permanent nutzbar sein sollte..

Welche Qualität der Spiegel bei schlechten Lichtverhältnissen liefern wird, hängt wie bei jeder Digitalkamera vom verwendeten Sensortyp, der Qualität der Bildverarbeitung und der Lichtstärke des Objektivs ab. Details dazu nennt Audi bisher nicht. Das Objektiv ist in einem aerodynamisch ausgeformten Gehäuse untergebracht, das bei Kälte sogar beheizt wird. Der digitale Innenspiegel kam bereits beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Rennwagen R18 e-tron quattro und R18 ultra zum Einsatz. Dort habe er sich „unter härtesten Rennbedingungen“ als zuverlässig erwiesen. Für die Serienanwendung erhält Audi nach Angaben eines Sprechers eine Sondergenehmigung. (ggo)