Ex-CEO von Computer Associates zahlt 52 Millionen US-Dollar Schadensersatz

Kurz vor seinem Haftantritt soll der wegen Börsenmanipulation verurteilte Sanjay Kumar sein Privatvermögen weitgehend in den Wiedergutmachungs-Fonds für geschädigte Anleger einbringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der ehemalige Chef der Software-Firma Computer Associates (CA), Sanjay Kumar, soll knapp 800 Millionen US-Dollar Wiedergutmachung an Aktionäre zahlen, die durch von ihm verantwortete Bilanzmanipulationen zu Schaden gekommen waren, berichtet die New York Times. Kumar hatte sich im April vergangenen Jahres des Wertpapierbetrugs, der Justizbehinderung, der Verschwörung und der Vorlage von falschen Unterlagen bei der Börsenaufsicht SEC schuldig bekannt. Der ehemalige CEO wurde zu zwölf Jahren Haft und 8 Millionen US-Dollar Strafe verurteilt worden. Er soll seine Haftstrafe jetzt im August antreten.

Die vom Wall Street Journal berichtete wiederholte Verschiebung des für diesen Monat vorgesehenen Haftantritts soll Kumar die Möglichkeit verschaffen, die bis Dezember fällige erste Zahlung über 52 Millionen US-Dollar aus seinem Privatvermögen zu organisieren. Die Summe wird dem Bericht zufolge aus einem Großteil der Vermögen Kumars und seiner Familie bestritten. Der Familie verblieben dennoch einige Millionen US-Dollar, vermutet die NYT. Ob Kumar die verbleibende Summe jemals zahlen können wird, sei unklar. Der Staat hat dem Vergleich zufolge ein Pfändungsrecht auf ein Fünftel der Gehälter, die Kumar nach seiner Haftentlassung bezieht. Die in dem Prozess verhängte Strafe von 8 Millionen US-Dollar bleibt von dieser Vereinbarung unberührt. Weitere 15 Millionen zahlt Kumar im Rahmen eines Vergleiches an seinen ehemaligen Arbeitgeber für die Kosten seiner Verteidigung.

Auch Computer Associates hat bereits mit 225 Millionen US-Dollar zur Wiedergutmachung des Milliarden-Schadens beigetragen. Weiter in dem Verfahren verurteilte Manager werden ebenfalls in den Fonds einzahlen müssen, allerdings dürften ihre Beiträge deutlich bescheidener ausfallen. Trotz des erheblichen Umfangs wird der Topf nicht groß genug sein, um für den gesamten Schaden aufzukommen. Das Unternehmen notiert derzeit bei einem Drittel des Börsenwertes, den es auf dem Höhepunkt im Jahr 2000 hatte.

Im Jahr 2002 hatten US-Behörden mit Ermittlungen gegen Computer Associates begonnen, da das Unternehmen neben anderen Vergehen insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar zu viel Umsatz ausgewiesen hatte. Kumar wurde im Juni 2004 als CEO abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hatte Kumar und anderen Beschuldigten vorgeworfen, die Quartalsergebnisse des Unternehmens künstlich in die Höhe getrieben zu haben, indem Software-Kontrakte rückdatiert wurden. (vbr)