Ultraportable mit HSDPA-Modem

Der kalifornische Hersteller OQO hat ein neues Gerät der Ultraportable-Klasse mit 5-Zoll-Display, WLAN, Bluetooth und UMTS/HSDPA-Modem vorgestellt, das lediglich 454 Gramm wiegt.

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Der kalifornische Hersteller OQO hat am heutigen Mittwoch in London das neueste Modell e2 des "Ultraportable OQO" vorgestellt, das im Vergleich zum Vorgänger 02 um ein UMTS/HSDPA-Modem erweitert wurde, das auch in GSM/GPRS/EDGE-Netzen funktionieren soll. Zusätzlich sind wie schon beim Vorgänger sowohl WLAN nach IEEE 802.11a/b/g als auch Bluetooth 2.0 eingebaut. Der 5 Zoll große Touchscreen zeigt 800 × 480 Punkte, es lässt sich einige Zentimeter nach oben schieben und gibt eine kleine Tastatur samt Joystick frei.

Im Inneren steckt PC-Technik: der VIA-Prozessor C7M mit 1,6 GHz, 1 GByte Hauptspeicher und eine 1,8-Zoll-Festplatte mit 60, 80 oder 120 GByte Kapazität. Zudem sind eine USB-Buchse, Audioanschlüsse und ein HDMI-Ausgang zum Anschluss eines Displays vorhanden, per mitgeliefertem Adapter lassen sich auch VGA- und LAN-Anschluss realisieren. Als Betriebssystem sind Windows XP, XP Tablet PC Edition und Vista vorgesehen. Die Laufzeit gibt OQO mit drei Stunden an. OQO vertreibt das e2 über die Distributoren eXpansys und Dynamism, auch haben es einige Händler wie Notebook-Shop in verschiedenen Konfigurationen ab 1.500 Euro im Angebot. Eine Vertragsbindung mit einem Mobilfunkprovider besteht nicht.

Mit einer Größe von 14,2 cm × 8,4 cm, einer Dicke von 2,6 cm und einem Gewicht von 484 Gramm gehört das OQO e2 zu einer Geräteklasse, die zwischen Subnotebook und PDA/Smartphones angesiedelt ist – Intel nennt sie MID, Mobile Internet Devices, Microsoft hat den Begriff UMPC, Ultra Mobile PC, geprägt, unter dem schon Geräte wie das Gigabyte U60, Samsung Q1 Ultra oder Sony UX1 fahren. Die Ultraportablen sind prinzipiell in der Lage, sämtliche Windows-Software laufen zu lassen, wenn auch ihre begrenzte Leistungsfähigkeit den praktischen Nutzen auf nur wenig leistungshungrige Anwendungen beschränkt. Für Internet-Browsing, E-Mail-Zugang, Chat-Clients oder einfache Büroanwendungen bieten die Kleinen allemal genügend Leistung, sind aber natürlich hinsichtlich der Bedienung eingeschränkt.

Mit dem Schritt, UMTS/HSDPA zu integrieren, macht OQO einen wichtigen Schritt in Richtung mobiles Internet, der Anwender ist dann nicht auf WLAN-Hotspots oder eine umständliche Kopplung mit einem UMTS-Handy angewiesen. Fraglich dürfte allerdings sein, ob viele Anwender tatsächlich die komplette Windows-Umgebung unterwegs überhaupt benötigen, oder ob schon eine eingeschränkte Umgebung reicht, sofern diese einfach nutzbar ist – zumal das OQO e2 aufgrund von Größe, Gewicht und Laufzeit ein Handy oder Smartphone nicht ersetzen kann.

Dass eine große Nachfrage nach unproblematischen mobilen Internetgeräten besteht, zeigen die Nutzerzahlen der Browser: Schon wenige Monate nach Markteinführung hat Apples iPhone die stückzahlenmäßig deutlich überlegenen Smartphones überholt, was den Schluss nahelegt, dass viele Käufer von Windows-Mobile- und Symbian-Geräten die Browsing-Funktionen einfach nicht nutzen. (jow)