IFA 2012: Ein Resümee aus Handelssicht

Für den Handel ist die IFA weitestgehend gelaufen. Man freut sich über gute Gespräche, ordentliche Geschäfte und viele neue Kontakte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Robert Höwelkröger

In diesem Jahr bestätigte sich der Trend, dass die IFA immer attraktiver für Distributoren und Fachhandelskooperationen wird. Besonders aus dem Bereich ITK waren zahlreiche Distributoren vertreten, auch die großen Fachhandelskooperationen waren vor Ort. Für interessierte Händler gab es so neben den zwei Reseller Parks in Halle 9 und 7.2 viele weitere Anlaufpunkte. Schwerpunkte waren auch bei den auf den Handel ausgerichteten Ausstellern die Themen Smarthome und Nachhaltigkeit durch Energieeffizienz. Durch die Bank weg war die Stimmung positiv und schon nach dem ersten Tag verzeichneten viele der Aussteller gute Geschäfte.

Susanne Hinderink, Public Relations bei ENO.

Sehr zufrieden zeigte sich bereits zu Beginn der Messe der TK-Distributor ENO. Susanne Hinderink aus dem Bereich Public Relations bei ENO: "Wir hatten ein gutes zweites Quartal und sind zur Zeit sehr gut aufgestellt. Zuletzt haben wir in den Online-Bereich investiert und konzentrieren uns vermehrt auf Dienstleistungen, die wir den Händlern anbieten. Wir sind guter Dinge für die kommende Zeit." Die Stärke von ENO sei, dass das Portfolio mittlerweile weit über die Grenzen des klassischen TK-Sortiments hinausginge und das der Händler im Bereich Multimedia/TK alles aus einer Hand beziehen könne. Gerade deswegen, so Hinderink, würde die IFA immer wichtiger und interessanter für den Distributor. Hier kämen nicht nur die wichtigsten Hersteller aus den Bereichen zusammen, auch mehr und mehr Händler würden die IFA zur Kontaktaufnahme und zu Geschäftsabschlüssen nutzen. Daher sei ENO dieses jahr erstmalig mit einem komplett eigenen Stand außerhalb des Reseller Parks vertreten gewesen.

Hans-Jürgen Witfeld, Vertriebsleiter bei Herweck.

Auch Hans-Jürgen Witfeld, Vertriebsleiter bei Herweck, zeigte sich gut gelaunt und hochzufrieden mit der IFA. Die IFA sei mittlerweile der wichtigste Branchentreff, sagt Witfeld. Vor allem wäre die Messe wichtig, da man sehen könne, wie sich andere Marktteilnehmer verhielten. Klar also, dass Herweck auch dabei ist. Der Vertriebsleiter deutete an, dass der ITK-Distributor aus dem Saarland nach etwas schwächerem zweiten Quartal, was unter den Erwartungen blieb, nun wieder in der Spur sei. Dennoch waren nach Aussage von Witfeld die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2012 besser als das im Vergleichszeitraum 2011. Das dritte Quartal würde die Erwartungen wieder klar erfüllen. Witfeld ist überzeugt, dass Herweck auch durch das Geschäft auf der IFA seine Ziele für 2012 klar erreichen werde.

Katja Förster, Unternehmenssprecherin bei Komsa.

Guter Dinge war auch Katja Förster, Unternehmenssprecherin von Komsa. Das Unternehmen bezog den genau gleichen Stand wie 2011, war aber diesmal ohne aetka vor Ort, da sich die Kooperation für ein Geschäfsführertreffen in Hartmannsdorf entschieden hatte. Der Auftritt von Komsa hänge nach Aussage von Förster vor allem davon ab, welche Hersteller vor Ort seien. Auf der IFA in diesem Jahr könnte man aber alle wichtigen Hersteller und alle wichtigen Player der Branche treffen. Businesskunden würden zudem auf der Messe sehr gut abgeholt. Daher gehe der Trend auch für den Hartmannsdorfer Distributor immer mehr weg von der CeBiT. Bei den Themen kristallisieren sich Dienstleistungen immer mehr als Schwerpunkt heraus. Ein nicht unerheblicher Teil des Umsatzes von 752 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr (Ende März 2012), hätte dieser Bereich bereits ausgemacht, so Förster.

Walter Dürr, Vertriebsleiter von DGH.

Ebenfalls vertreten war die Duttenhofer-Tochter DGH. Der Distributor ist vor allem auf die Bereiche Foto und Unterhaltungselektronik spezialisiert. Für Vertriebsleiter Walter Dürr ist die IFA so wichtig, da dort der gesamte Zielgruppenmarkt zu Gast sei. Die Messe wäre eine sehr gute Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und die Zielgruppe zu treffen, so Dürr. Das Unternehmen nutze die IFA aber vor allem, um die Fachhandelsprogramme mit insgesamt 19 Herstellern, die DGH seinen Händlern anbietet, vorzustellen. Allerdings, so Dürr, wären in diesem Jahr weniger feste Termine mit Händlern im Vorfeld ausgemacht worden, als noch im Jahr 2011. Der Vertriebsleiter hofft, dass die diesjährige Photokina, die nur alle zwei Jahre stattfindet, ein Grund dafür ist und das dort die Resonanz wieder mehr steige.

Alexander Laske, COO bei Chips and More.

Chips and More präsentierte sich mit seinen Eigenmarken Ionic und CNmemory auf der IFA. Schwerpunkt des Unternehmens ist aber nicht die Distribution, die nur knapp 3 Prozent des Umsatzes ausmache sondern die Eigenmarken, wie COO Alexander Laske zu berichten weiß. Hauptthema auf der Messe war die neue Ionic-Tabletserie, die im Niedrigpreissegment angesiedelt ist. Zudem präsentierte das Unternehmen die Speichermedien von CNmemory. Der Auftritt auf der IFA werde in Kombination mit den neuen Produkten, so blickt Laske voraus, dazu beitragen, dass das Unternehmen in diesem Jahr die Marke von 120 Millionen Umsatz knacken werde.

Arzu Aktas, Business Unit Managerin bei BHS Binkert.

Auch der Distributor BHS-Binkert nutzte seinen Messeauftritt zur Vorstellung der neuen Eigenmarke R.O.GNT. Damit geht BHS Binkert weg vom klassischen Distributionsgeschäft, wird die Zubehörmarke aber über seine eigenen Vertriebskanäle vertreiben. Das Unternehmen bewarb seine neue Produkte auf der IFA mit den Attributen Sexy und Military und konnte, wie Unit Managerin Arzu Aktas erzählte, bereits viele Aufträge entgegen nehmen. Daher sei das Unternehmen mit dem Verlauf der Messe äußerst zufrieden, wie Aktas betonte. Die vor allem junge Zielgruppe sprach das Unternehmen auf der IFA mit jungen Models in Tarnkleidung, einem ausrangierten Panzer und weiteren militärischen Ausstellungsstücken an. Die neue Marke führte BHS Binkert laut Aktas vor allem ein, um auf die schwächeren vergangenen Monate zu reagieren und wieder mehr Umsatz zu generieren.

Mit diesem Logo war Brightpoint erstmals vertreten.

Erstmalig mit neuem Look war Brightpoint vertreten. Kürzlich hatte das Unternehmen ein neues Logo präsentiert. Auch beim TK-Distributor aus Trier verlief die Messe nach Aussage von Marketing Managerin Tina Zapp sehr vielversprechend. Das Unternehmen vergrößerte seine Ausstellungsfläche im Vorfeld auf 650 Quadratmeter und konnte laut Zapp jede Menge Aufträge schreiben, die mit Hilfe einer Liveauftragserfassung bereits auf den Weg gebracht wurden. Auch in Zukunft sei der Branchentreff IFA der erste und wichtigste Anlaufpunkt für Brightpoint, blickt Tina Zapp abschließend voraus.

EP stellte auf der IFA vor allem die neuen Themenschwerpunkte Smarthome und Nachhaltigkeit vor, zudem präsentierte das Unternehmen sein relaunchtes Händlerkonzept First Class. Mit der Menge der Besucher war Pressesprecherin Christiane Kohlmann dann auch sehr zufrieden. Viele Händler nutzten die IFA zu einem Gedankenaustausch am EP-Stand und informierten sich laut Kohlmann über die Schwerpunkte. (roh)