Wirtschaftsverbände fordern Moratorium bei der "Internet-Lastschrift"

Das Verfahren der SEPA-Lastschrift behindere den E-Commerce, meinen zehn deutsche Wirtschaftsverbände.

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Von
  • Detlef Borchers

Zehn deutsche Wirtschaftsverbände fordern, die derzeit nur von Unternehmen genutzte SEPA-Lastschrift auszusetzen. Das geht aus einer Stellungnahme (PDF-Datei) zum SEPA-Begleitgesetz hervor. Das neue Verfahren behindere den E-Commerce. Alternativ fordern die Verbände die Kreditwirtschaft auf, moderne Identifikationsverfahren wie De-Mail, E-Postbrief oder den neuen Personalausweis anzuerkennen.

Nach einer aktuellen Erhebung des IT-Branchenverbandes Bitkom liegt das heutige Lastschriftverfahren an dritter Stelle bei der Begleichung von Rechnungen, unmittelbar nach der Kombination Rechnung/Banküberweisung und Online-Bezahlung durch Dienstleister wie Paypal. Im kommenden europäischen Zahlungsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) soll ab 1. Februar 2014 ein neues Lastschriftverfahren eingeführt werden, bei dem eine schriftliche Einwilligung für den Bankeinzug abgegeben werden muss.

Da die europäische Signatur-Richtlinie derzeit neu erarbeitet wird, können Endkunden in der Regel nur auf Papier zum Lastschriftverfahren einwilligen, während Unternehmen bei SEPA-Lastschriften auf elektronische Signaturverfahren setzen können. Für eine Übergangszeit fordern die Wirtschaftsverbände, dass das herkömmliche deutsche Lastschriftverfahren gemäß der SEPA-Verordnung als "Nischenprodukt" deklariert wird und damit bis zum Februar 2016 weiter genutzt werden kann. Gleichzeitig soll die Kreditwirtschaft praktikable Verfahren für Endverbraucher entwickeln. (anw)