Business-Boliden

Mercedes E 63 AMG und BMW M5 sind Business-Limousinen mit äußerst sportlichen Motoren. Sie erweisen sich als unerwartet ähnlich in den Fahrleistungen – aber sehr unterschiedlich im Charakter

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BMW, Mercedes
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Gregor Hebermehl
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München, 11. September 2012 – Business-Limousinen mit überdimensionierten Motoren gehören zu den lustbetonten Kompromissen im Autobau. Puristen mögen solche Längsdynamik-Monster aus guten Gründen ablehnen, doch gibt es genügend Kunden, die derlei Kreuzungen aus Komfort und brachialem Vortrieb lieben. Für Daimler und BMW lohnt es sich jedenfalls, den Mercedes E 63 AMG und den BMW M5 mit 5,5- respektive 4,4-Liter-V8-Motor deutlich jenseits der 500 PS zu bauen. Angesichts der unterschiedlichen Motoren erweisen sie sich als unerwartet ähnlich in den Fahrleistungen – im Charakter allerdings bieten sie oft Gegensätzliches.

Um die 4,90 m lang, wiegt der Mercedes ĂĽberraschende 30 kg weniger als der BMW. An den zehn Zentimeter mehr Radstand des filigraner wirkenden M5 wird es nicht liegen. Beim E 63 AMG wird mit ein wenig Gewalt aus einer klassischen E-Klasse ein etwas sportlicher wirkendes Fahrzeug gemacht. Beim M5 wirkt die Athletisierung optisch glaubwĂĽrdiger.

Die Kabinen bieten genug Platz, vorne wie hinten, das sportlich ausgelegte Gestühl passt mit seinem Seitenhalt für Rücken und Beine auch für Vielfahrer. Das Kofferraumvolumen der beiden ist mit 520 Liter beim BMW und 532 beim Mercedes auf ähnlichem Niveau. Mercedes hatte in den letzten Jahren den Trend zu modernen Innenräumen verpennt und holt mit großen Schritten auf, ist aber noch nicht auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Alles wirkt ein bisschen bieder und die verknopfte Mittelkonsole mit ihrer Tastatur hat nichts Sportliches. Allenfalls der wie ein Schubhebel eines Fliegers gestaltete Wählhebel entschädigt das Auge ein wenig. Ihn umgeben ein Dreh- und drei Druckknöpfe für tiefgreifende Fahrdynamik-Einstellungen.