PLX zeigt PCIe-Switch für optische Kabel und SATAe-/NVMe-Anschlüsse

Die PCI-Express-Spezialisten versprechen, schnelle Verbindungen über preiswerte elektrische und optische Kabel aufbauen zu können - in Kooperation mit Avago auch über "optical USB".

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Bei einer Video-Demonstration von PCIe I-SSC zeigt PLX eine Art optisches USB-Kabel.

(Bild: PLX)

PCI Express hat ein Takt-Problem: Um die Signale bei den enormen Übertragungsfrequenzen sauber detektieren zu können, sieht die PCIe-Spezifikation eigentlich die Übermittlung eines Taktsignales als Referenz vor. Immerhin müssen Impulse mit einer Genauigkeit im Bereich weniger Picosekunden abgetastet werden. Die Übertragung eines Referenztaktes ist auf PC-Mainboards und Backplanes kein großes Problem, macht aber auf Kabelverbindungen oder optischen Links Ärger: Zusätzliche Adern beziehungsweise Fasern und Steckkontakte kosten Geld. Außerdem steigt auf elektrischen Leitungen die Intensität der elektromagnetischen Abstrahlungen, die man durch bessere – also teurere – Abschirmung bekämpfen muss.

Der von IDT übernommene PCI-Express-Spezialist PLX stellt PCIe-Switch-Bausteine vor, die das Problem angeblich lösen. PLX nennt das Independent Spead Spectrum Clocking (I-SSC) und verspricht, dass sich beispielsweise externe PCIe-Erweiterungsboxen über einfache elektrische oder optische Kabel anbinden lassen. In einem Video zeigt PLX-Vizepräsident Reginald Conley dabei unter anderem auch ein angeblich billiges optisches Kabel mit USB-förmigen Steckverbindern von PLX-Kooperationspartner Avago.

Light Peak: Schon 2010 hatte Intel einen USB-ähnlichen Stecker für optische Kabel mit vier Fasern gezeigt, später verschwand das Konzept in der Versenkung - oder beim Partner Avago?

Der von Conley als "McLink" oder "optical USB" bezeichnete Verbinder erinnert verblüffend an Intels 2009 angeküdigte "Light Peak"-Technik, auf die der damalige Intel-Manager Patrick Gelsinger schon 2007 bei der ersten Ankündigung von USB 3.0 angespielt hatte. Bekanntlich verschwand aber Light Peak in der Versenkung und erschien letztlich als Thunderbolt in elektrischer Version. Bei sehr kompakten Mobilrechnern hat Thunderbolt durch die Kombination von Mini-DisplayPort und PCIe in einer einzigen Buchse den Vorteil, keinen zusätzlichen Platz am Gehäuse zu belegen.

Außerdem sind auch hier optische Kabel mit Transceiver im Steckverbinder versprochen. Wie I-SSC und McLink zum OCuLink-Konzept der Industrievereinigung PCI SIG passen, erklärt PLX aber bisher nicht. Bei der Light-Peak-Entwicklung hatte Intel einst unter anderem Avago als Kooperationspartner genannt. Das Unternehmen hatte auch die Kabel für eine optische USB-3.0-"Verlängerung" mit dem VIA-Labs-Chip V0510 entwickelt.

PLX nennt als potenziellen Einsatzzweck günstiger PCIe-Kabelverbindungen auch die Cluster-Vernetzung. Der Switch-Baustein PEX 8796 stellt dazu 24 Ports mit beispielsweise je 4 PCIe-3.0-Lanes bereit, verarbeitet also bis zu 192 GByte/s. Die I-SSC-Technik von PLX könnte es aber auch ermöglichen, SATA-ähnliche – also billige – Kabel zur Anbindung von SATA-Express- beziehungsweise NVMe-SSDs zu verwenden. Dieses Konzept hatte Intels NVMe-Expertin Amber Huffman bereits angedeutet. (ciw)