Olympus: Ex-Chef bekennt sich schuldig

Der frühere Olympus-Chef Tsuyoshi Kikukawa und zwei weitere Beschuldigte haben zugegeben, Bilanzen über Jahre geschönt zu haben, um Verluste zu verschleiern.

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Von
  • dpa

Im ersten Prozess um den riesigen Bilanzbetrug beim japanischen Elektronik-Konzern Olympus haben sich die drei Schlüsselfiguren schuldig bekannt. Der Firmenpatriarch und einstige Chef Tsuyoshi Kikukawa (71), Buchprüfer Hideo Yamada (67) und Topmanager Hisashi Mori (55), gaben am Dienstag zu, über Jahre die Bilanzen geschönt zu haben, um Anlageverluste zu verschleiern.

"Ich trage die volle Verantwortung dafür, dass die massiven Verluste nicht offengelegt wurden", wurde Kikukawa zum Prozessauftakt in Tokio von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Olympus, ein Spezialist für Medizintechnik und Kameras, hatte Anlageverluste von am Ende 117,7 Milliarden Yen (aktuell 1,17 Mrd Euro) durch überhöhte Preise bei mehreren Übernahmen verschleiert.

Der jahrelange Betrug war im vergangenen Oktober aufgeflogen, nachdem der damalige Chef Michael Woodford eigene Nachforschungen angestellt hatte. Der Brite wurde daraufhin zwar von Kikukawa gefeuert, ging jedoch an die Presse und brachte die Affäre ans Licht. Sein Versuch, später an die Firmenspitze zurückzukehren, scheiterte am Unwillen japanischer Großaktionäre.

Olympus kämpft immer noch mit den Folgen des Skandals. Immer wieder wird über einen Einstieg japanischer Industrieriesen wie Sony spekuliert, mit dem die angegriffene Kapitalbasis gestärkt werden solle. (keh)