Winterreifen in drei Dimensionen im Test
Stiftung Warentest und ADAC haben 37 Winterreifen in drei Größen getestet. Ergebnis: Die Verlierer sind nicht unbedingt am billigsten. Zudem klären wir, was es mit dem neuen EU-Reifenlabel auf sich hat
München, 27. September 2012 – Alle Jahre wieder: In den kommenden Wochen werden Reifenhändler wieder gut zu tun haben, denn die meisten Autofahrer rüsten irgendwann zwischen Oktober und Mitte November von Sommer- auf Winterreifen um. Welche Winterpneus besonders empfehlenswert sind, haben ADAC und Stiftung Warentest bei einem großen Test herausgefunden. Untersucht wurden dabei Reifen der Größe 165/70 R14, 205/55 R16 und 215/65 R16. Bewertet wurden in dem Test die Haftung auf trockener Fahrbahn, Schnee, Nässe und Eis, sowie der Rollwiderstand, der Verschleiß und das Abrollgeräusch. Letztere werden auf dem Prüfstand ermittelt, bei der Haftung spielt auch der subjektive Eindruck des Testers eine Rolle.
Verlierer nicht unbedingt billig
Bei den kleineren Reifen der Größe 165/70 R14T erhielten nur drei Produkte ein „gut“. Der Michelin Alpin A4 erhält Bestnoten bei trockener Fahrbahn und im Verschleiß. Der Continental WinterContact TS800 überzeugt besonders bei Schnee. Der Pirelli Winter 190 Snowcontrol zeigt sich als ausgewogener, guter Pneu. Auf nasser Fahrbahn wenig geeignet sind der Effiplus Epluto I, ein Chinaimport, sowie der Premiorri ViaMaggiore, der aus der Ukraine stammt – beide fallen mit „mangelhaft“ durch. Bemerkenswert: Beide sind nicht einmal besonders günstig. Die Tester ermittelten für den Premiorri ViaMaggiore einen Preis zwischen 40 und 58 Euro pro Stück. Der Continental WinterContact TS800 kostet zwischen 50 und 98 Euro – im Extremfall also sogar weniger.
Winterreifen in drei Dimensionen im Test (5 Bilder)

ADAC und Stiftung Warentest haben 37 Winterreifen in drei Dimensionen getestet.
In der Dimension 205/55 R16 wurden fünf Reifen mit „gut“ bewertet. Der Newcomer Continental WinterContact TS 850 überzeugt mit gleich vier Bestnoten: auf Schnee, auf Eis, beim Kraftstoffverbrauch und beim Verschleiß. Der Michelin Alpin A4 zeigt bei trockener Fahrbahn besondere Stärke und erhält ebenfalls die Bestnote im Verschleiß – nur beim Spritverbrauch schneidet er schlechter ab. Auch der Dunlop SP Wintersport 4D, der Goodyear UltraGrip 8 und der Nokian WR D3 qualifizieren sich mit durchweg guten Leistungen für das Spitzenfeld. Durchgefallen ist der Syron Everest 1, der bei der Nasshaftung völlig versagt und sehr laut ist. Wie bei den kleinen Reifen lohnt auch hier der Preisvergleich. Der Schwächste im Test wird zwar schon ab 62 Euro pro Stück angeboten, doch wer nur 15 Euro mehr pro Reifen investiert hat die Auswahl zwischen den sehr viel besseren Reifen von Nokian, Semperit oder Vredestein – das sollte einem die Sicherheit wert sein.