Freenet-Verkauf ist vorerst vom Tisch

Nach dem Abbruch der Gespräche mit United Internet über das DSL-Geschäft beendete der Hamburger Telekommunikationsanbieter auch die Verhandlungen mit Drillisch: Die Mobilfunksparte bleibt vorerst im Unternehmen.

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Von
  • dpa

Ein Verkauf des Telekomanbieters Freenet AG ist vorerst vom Tisch. Nach einer Überprüfung der Strategie, die einen Komplettverkauf wie auch eine Aufspaltung in einzelne Teile umfasste, entschloss sich Freenet eigenständig zu bleiben, teilte das Unternehmen am gestrigen Mittwochabend in Büdelsdorf mit. Die im Aktienindex TecDAX notierte Gesellschaft prüft nun die Einrichtung einer Holding-Struktur, die eine Ausgliederung des DSL- und des Portalgeschäfts vorsieht.

Die Freenet AG hatte sich im Sommer auf Druck von Großinvestoren selbst zum Verkauf gestellt und nach einigem Zögern auch eine Aufspaltung nicht ausgeschlossen. Allerdings müssten für alle Teile – Festnetz, Mobilfunk, Webhosting – neue Eigentümer gefunden werden, hatte Vorstandschef Eckhard Spoerr gefordert. Als Käufer hatten sich United Internet und Drillisch in Stellung gebracht, die über eine gemeinsame Holding ein Fünftel von Freenet kontrollieren.

Während die Gespräche mit United Internet über eine Übernahme des DSL-Geschäfts scheiterten, vereinbarte Spoerr exklusive Verhandlungen mit Drillisch über die Handy-Sparte. Diese wurden nun ebenfalls beendet, teilte Freenet mit. Drillisch-Sprecher Oliver Keil lehnte einen Kommentar dazu ab. "Dazu kann ich nichts sagen."

Die Freenet AG ist im Frühjahr durch den Zusammenschluss von mobilcom und der alten freenet.de AG entstanden. Vorstandschef Spoerr will mit der Verschmelzung vom Zusammenwachsen des Handy- und Festnetzgeschäfts profitieren. Diese Strategie werde nun "konsequent" verfolgt, hieß es. Ende September kam Freenet auf 5,45 Millionen Mobilfunk- und 1,27 Millionen Breitbandkunden. (dpa) / (vbr)