Auf was man beim Kauf des sportliche Bayern achten sollte

BMW 3er im Gebrauchtwagen-Check

Der BMW 3er wird erst als Gebrauchtwagen für viele Käufer erschwinglich. Wir haben die fünfte Generation, die seit 2005 gebaut wurde, unter die Lupe genommen und sagen, worauf man beim Kauf achten sollte

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Die fünfte Auflage des BMW 3er kam 2005 auf den Markt. Zwischen 2005 und 2011 konnte BMW fast 3 Millionen Dreier verkaufen. 16 Bilder
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 10. Oktober 2012 – Modellwechsel sind für sparsame Kunden, die nicht unbedingt die neuste Generation fahren müssen, eine feine Sache. Denn der Preis für das gerade abgelöste Modell sinkt, zudem ist der Alte am Ende seiner Laufzeit meist frei von lästigen Kinderkrankheiten. Das ist beim 3er-BMW nicht anders. Der Vorgänger gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Wir zeigen, worauf man beim Kauf eines gebrauchten Dreiers achten sollte und warum es sich lohnen kann, gerade jetzt einen zu kaufen.

Bruch mit Traditionen

Die fünfte Generation kam als Limousine (interne Bezeichnung: E90) im Frühjahr 2005 auf den Markt, der Kombi „Touring“ (intern: E91) folgte im September. Mitte 2007 vollzog BMW ein großes technisches Update, ein optisches folgte ein Jahr später. Die Limousine wurde bis Januar 2012 angeboten, der neue Touring kam Ende September auf den Markt. Coupé (E92) und Cabriolet (E93) wurden im Frühjahr 2010 überarbeitet, ihre Nachfolger kommen als 4er-Reihe im nächsten Jahr.

Optisch wie technisch brach BMW bei dem E90 mit einigen Traditionen. Das Cockpit war nicht mehr fahrerorientiert, zugleich zog das Bediensystem iDrive in den Dreier ein, sofern der Kunde eines der beiden Navigationssysteme bestellt hatte. Der Dreier wurde größer, was zu besseren Platzverhältnissen vor allem für die Hinterbänkler führte.

Motoren aus den Anfangzeiten

Die Vierzylinder-Benziner leisteten anfangs 129 und 150 PS. Sie treiben den Dreier passabel an, ohne ihren Dienst mit allzu großem Elan zu verrichten. Die Reihensechszylinder leisteten zunächst 218 und 258 PS – ihr weicher Sound und die gleichmäßige Kraftentfaltung begeistern noch heute. 2006 kam noch der 335i dazu, der dank eines Doppelturbos 306 PS bereitstellte. Die Vierzylinder-Dieselmotoren boten am Anfang 122 bzw. 163 PS. Beide sind recht durchzugsstark, wobei der 320d mit einem größeren Turboloch zu kämpfen hat. Der 320d der ersten beiden Baujahre leidet zudem unter einem anfälligen Turbolader. Die Kosten für einen neuen Turbolader inklusive Austausch liegen bei rund 1700 Euro. Überholte Lader werden deutlich preiswerter angeboten.

Die beiden Sechszylinder 325d (197 PS) und 330d (231 PS) gelten in dieser Hinsicht als stabiler. Sofern es das Budget zulässt, empfehlen wir aber die Modelle ab dem Modelljahr 2008 – das beginnt bei BMW ab September 2007. Soll es ein Dreier aus den ersten beiden Jahre sein, sind die Sechszylinder generell eine gute Wahl. Als Geheimtipp darf der 318d gelten: Trotz seiner geringen Leistung verbindet er ausreichenden Vortrieb mit sparsamem Verbrauch. Zudem scheint der Turbolader länger zu halten als im kräftigeren 320d.

Technisches Update 2007

Mitte 2007 vollzog BMW ein Update, was unter anderem neue Motoren brachte. Ersetzt wurden alle Zweiliter-Vierzylinder. Bei gleichem Hubraum leisten sie mehr und verbrauchen im NEFZ etwas weniger als ihre direkten Vorgänger. Die Benziner (318i: 143 PS; 320i: 170 PS) brauchen schon ein paar Umdrehungen, um den schweren Dreier halbwegs flott anzutreiben. Beide liefern ihr ohnehin nicht üppiges Drehmoment erst bei 4250/min. Der 320i dreht etwas freier nach oben, Fahrleistungen und subjektiver Eindruck liegen in der Praxis aber näher beieinander, als es die Datenblätter vermuten lassen. Beide laufen relativ kultiviert. Der 318i wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufiger angeboten als der 320i. Probleme gibt es vereinzelt mit den Zündspulen und den Injektoren der Einspritzung. BMW kennt das Problem und hat inzwischen nachgebessert.