Mit ein paar Handgriffen ist das Auto auf die kalte Jahreszeit vorbereitet

Vor dem Frost: Winter-Check fürs Auto

Die kalte Jahreszeit belastet ein Auto ziemlich. Deshalb sollte ein Auto auf den Winter gut vorbereitet sein. Werkstätten bieten in diesen Tagen Winter-Checks an, doch mit ein paar Handgriffen kann man die meisten Dinge auch selbst erledigen

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Von
  • Martin Franz

München, 23. Oktober 2012 – Die kalte Jahreszeit belastet ein Auto ziemlich: Kaltstarts erhöhen den Verschleiß in Motor und Getriebe, Salz fördert den Rost. Deshalb sollte ein Auto auf den Winter gut vorbereitet sein. Werkstätten bieten in diesen Tagen Winter-Checks an, doch mit ein paar Handgriffen kann man die meisten Dinge auch in Eigenregie durchführen.

Zeit für Winter-Pneus

Von O bis O – von Oktober bis Ostern: So lautet die bekannt Faustformel für die Winterreifen-Saison. Seit knapp zwei Jahren gilt in Deutschland eine gesetzliche Regelung, die bei winterlichen Straßenverhältnissen eine geeignete Bereifung vorschreibt. Das können Winterreifen oder Ganzjahresreifen sein. Leider gibt es bis heute eine Lücke im Gesetz: Das Schneeflocken-Symbol, mit dem die Tauglichkeit für kalte Temperaturen an der Reifenflanke gekennzeichnet werden soll, ist gesetzlich bis heute nicht geschützt. Theoretisch kann also auch ein Sommerreifen dieses Siegel bekommen.

Abgesehen davon: Wer die Winterreifen schon einige Jahre in Betrieb hat, sollte Profiltiefe und Alter überprüfen. Bei weniger als vier Millimetern Profiltiefe sind neue Reifen empfehlenswert. Für den Luftdruck gilt: Rund 0,2 bis 0,3 bar oberhalb der Angabe des Fahrzeugherstellers sind in Ordnung – das erhält alle Vorteile und spart Sprit, weil der Rollwiderstand geringer ist. Älter als fünf bis sechs Jahre sollte ein Winterreifen nicht sein, weil die Gummimischung mit der Zeit aushärtet, was der Haftung abträglich ist. Welche Reifen empfehlenswert sind, testet beispielsweise der ADAC jedes Jahr. Das neue Reifenlabel der EU ist beim Kauf von Winterreifen eher keine Hilfe.

Lackschutz

Um Rost zu vermeiden, sollten kleinere Steinschläge mit einem Lackstift ausgebessert werden. Hartwachs schützt den Lack vor einigen Umwelteinflüssen. Die Verarbeitung ist längst nicht mehr so mühevoll wie früher – gute Mittel lassen sich leicht und zügig auspolieren. Welche Polituren geeignet sind, haben wir hier zusammengestellt. Saubere Scheiben erleichtern nicht nur den Durchblick, sondern beschlagen auch nicht ganz so schnell. Ist der Pollenfilter der Belüftungsanlage schon älter, kann auch hier ein Tausch sinnvoll sein.

Nicht alles mischen

Den Stand der Kühlflüssigkeit zu kontrollieren und für Frostschutz möglichst bis minus 25 Grad Celsius zu sorgen, ist nicht schwer. Prüfgeräte gibt es zum Beispiel an Tankstellen und in Baumärkten, ihre Bedienung erklärt sich meist von allein. Das Kühlmittel dient übrigens nicht nur als Frostschutz, sondern auch als Korrosionsschutz. Da man nicht jedes Mittel mit dem im Auto vorhandenen mischen darf, sollte man sich vorher vergewissern, was der Hersteller vorschreibt. Im Zweifelsfall helfen die Werkstatt oder ein Blick ins Bordbuch.

Batterie-Check

Beim Start in den winterlichen Tag kann alles von der Autobatterie abhängen. Moderne Akkus gelten generell als wartungsfrei oder wartungsarm. Trotzdem sollte der Flüssigkeitsstand mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden. Ist er zu niedrig, hilft destilliertes Wasser, welches bis zur Markierung aufgefüllt werden kann. Bei wartungsfreien Akkus sind allerdings die Zellen oft gar nicht mehr zugänglich. Ist eine solche Batterie zu schwach, helfen nur noch Aufladen oder Austausch. Wer sein Auto im Winter nur für extreme Kurzstrecken einsetzt, sollte wenigstens ab und zu eine längere Strecken fahren, um den Akku zu laden. Das ist auch aus einem anderen Grund sinnvoll: Erst wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, beginnen Reste von Kraftstoff und Kondenswasser aus dem Motoröl zu verdampfen. Sie setzen die Schmierfähigkeit des Öls herunter, was letztlich den Verschleiß erhöht.

Klassiker

Natürlich gehören zu einer kompletten Wintervorbereitung auch die Klassiker. Scheibenwischer sollten schlierenfrei arbeiten, der Frostschutz in der Wischanlage bis wenigstens -20 Grad reichen. Gepflegte Türgummis frieren nicht zu und verhindern, dass man nach einer eiskalten Nacht die Tür mit Gewalt öffnen muss. Eiskratzer und ein Schwamm oder Tuch gehören ins Auto, der Enteiser für das Türschloss nicht. (mfz)