Patentklage gegen Windows-Kacheln

Kaum hat Microsoft seine schöne neue Windows-Welt in Gänze vorgestellt, steht schon der erste Patentstreit ins Haus: Das Unternehmen Surfcast erhebt Ansprüche auf die Live Tiles in Windows 8 und Windows Phone.

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Microsoft sieht sich in den USA mit einer Patenklage gegen seine neuen Betriebssysteme konfrontiert. Das US-Unternehmen Surfcast hat am Montag Klage gegen den Softwarekonzern eingereicht und macht darin ein Patent geltend, gegen das Microsoft mit den "Live Tiles" bei Windows 8 und Windows Phone verstoßen soll. Surfcast beschuldigt Microsoft der vorsätzlichen Patentverletzung sowie der Anstiftung dazu und fordert Schadensersatz.

Der Kläger entwickelt nach eigenen Angaben Software für Betriebssysteme. Surfcast habe das Konzept der mit aktuellen Informationen aktualisierten "Tiles" (Kacheln) bereits in den 1990er Jahren entwickelt, heißt es auf der Website des Unternehmens. Das Verfahren wurde im Jahr 2000 in den USA zum Patent angemeldet und 2004 als US-Patent Nr. 6,724,403 eingetragen. Darüber hinaus hält das Unternehmen weitere drei Patente.

Windows 8 soll mit den "Live Tiles" (r.) das Surfcast-Patent (l.) verletzen.

Das in der Klage angeführte Patent 6,724,403 beschreibt eine "Methode zur gleichzeitigen Darstellung mehrerer Informationsquellen". Das umfasse "ein Raster mit Kacheln auf dem Desktop des Computers eines Nutzers", heißt es in der Patentbeschreibung. "Das Kachelraster stellt ein einheitliches grafisches Umfeld dar, über das der Anwender auf elektronischen Geräten verschiedene Datenquellen erschließen, nutzen und/oder kontrollieren kann".

Surfcast behauptet in der Klageschrift darüber hinaus, das Microsoft von dem fraglichen Patent gewusst habe, als es im September 2005 ein eigenes Patent (Nr. 7,933,632) über ein "Kachel-Interface für Mobilgeräte" angemeldet habe (vbr)