Sophos: McAfee und Symantec schlecht auf Vista vorbereitet

Schon lange wäre klar gewesen, dass Vista mit PatchGuard ausgestattet würde. McAfee und Symantec hätten versäumt, sich über die Anpassung ihre Produkte Gedanken zu machen. Deshalb würden sie jetzt über die Host Intrusion Prevention stolpern.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Der Schlagabtausch um die Vista-API zum Zugriff auf den Kernel nimmt immer skurrilere Züge an. Jetzt stellt sich der Hersteller Sophos auf die Seite von Microsoft und wirft seinen Mitbewerbern vor, sich nicht auf Vista vorbereitet zu haben. Kürzlich kommentierte bereits Kaspersky, man könne keine Behinderung seitens Microsoft feststellen.

Schon lange sei klar gewesen, dass die 64-Bit-Version von Vista mit Kernelschutzfunktionen ausgestattet werde, schreibt Sophos in einer Stellungnahme. McAfee und Symantec hätten aber versäumt, sich über die Anpassung ihre Produkte Gedanken zu machen. Deshalb würden sie jetzt über die Host Intrusion Prevention (HIPS) von Vista stolpern. "Symantec und McAfee kommen mit HIPS nicht klar, weil sie ihre Lösungen programmiert haben, ohne die Spezifikationen von Vista im Hinterkopf zu haben", erklärt Richard Jacobs, CTO von Sophos. Schon jetzt habe Microsoft alle nötigen Schnittstellen geliefert, damit sich Produkte in Vista integrieren könnten.

Gleichwohl bestätigt auch Jacobs, dass Schutzfunktionen wie PatchGuard gewisse Probleme bei der Zusammenarbeit von Vista mit Sicherheitsprodukten anderer Hersteller bereiten, weil diese nicht mehr direkt auf den Kernel zugreifen können. Allerdings kompensiere der zusätzliche Schutz dieses Manko. Nach Meinung von Sophos sollten die Hersteller PatchGuard einfach akzeptieren und nicht ständig dagegen arbeiten. Man selbst habe einen anderen Ansatz unter Vista gewählt: man wolle bereits den Versuch einer Infektion erkennen und nicht erst eine erfolgreich Infektion bekämpfen. Daher könne man den Kunden auch versichern, dass Anti-Virus auch unter der 64-Bit-Version von Vista vollen Schutz bieten könne.

Symantec versucht unterdessen, in der Apple-Fraktion Stimmung zu machen. So warnt der Hersteller in einer Mitteilung, dass Macs immer mehr zum Ziel von Viren und Hackerattacken würden. So habe sich die Zahl der Sicherheitslücken von 19 im Jahre 2004 auf 72 im Jahr 2006 mehr als verdreifacht. Mitte des Jahres diagnostizierte bereits McAfee eine stärken Anstieg der Schwachstellen in Mac OS X. Zwar habe es bis jetzt keiner der Schädlinge für Mac OS X zu größerer Verbreitung gebracht, dies sei aber wohl Programmierfehlern der Virenautoren sowie dem noch kleinen Marktanteil geschuldet. Im Internet sei Exploit-Code für den Mac einfach zu finden, daher sei es wahrscheinlich, dass Mac OS X bald mit denselben Plagegeistern wie Windows zu kämpfen habe: Botnets, Spyware, Spam, DDoS-Attacken.

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