O2 kündigt WAP-Powersaugern die Flatrate

Der Mobilfunkanbieter O2 kündigt WAP-Kunden, die den Dienst angeblich missbräuchlich genutzt haben, die Flatrate.

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Von
  • Urs Mansmann

Der Mobilfunkanbieter O2 kündigt die Vielnutzer unter seinen Flatrate-Kunden, berichtet der Branchendienst teltarif. Das Gehakel zwischen den Anwendern und dem Anbieter hat damit eine neue Stufe erreicht.

O2 führte im September 2003 als bislang einziger Provider eine WAP-Flatrate ein, die die Nutzung des mobilen Internet zum Pauschalpreis ermöglicht. Einige Anwender nutzten diesen Zugang jedoch auch zum Zugriff auf herkömmliche Web-Inhalte. O2 schlug zurück und sperrte bestimmte Browser. Vielnutzern drohte O2 an, den angefallenen Datenverkehr zu berechnen.

In der Folge entspannte sich die Situation, berichtet Teltarif, O2 habe sogar einige Smartphone-Browser wieder freigeschaltet. Nun aber erhielten viele Kunden eine fristlose Kündigung per SMS. Erneut bestellen konnten die Betroffenen das Flatrate-Paket nicht mehr. Auf Anfrage erklärte die O2-Pressestelle, man habe lediglich in Fällen gekündigt, bei denen auf einen Missbrauch zu schließen sei. In Web-Foren widersprachen aber einige Gekündigte dieser Darstellung.

Immer wieder kommt es bei Flatrate-Angeboten zu Auseinandersetzung zwischen Vielnutzern und Anbietern. Insbesondere bei DSL-Anschlüssen gingen die Anbieter oft phantasiereich gegen Kunden vor, die ihre Mischkalkulation zunichte machten. Das Spektrum reichte vom freundlichen Kündigungsangebot über gezieltes Vergraulen durch Schlechtleistung oder Portdrosselung bis hin zur fristlosen Kündigung. Solche steuernden Maßnahmen haben sich aber im DSL-Markt letztendlich nicht durchgesetzt. (uma)