Wie fährt sich der neue Auris mit dem stärksten Diesel?

Zweite Auflage mit im Fahrbericht

Der zweite Auris soll den etwas blassen Vorgänger hinter sich lassen. Optisch ist das gelungen, wie sich der Neue fährt, konnten wir mit dem 124-PS-Diesel schon ausprobieren

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 79 Kommentare lesen
Am 19. Januar 2013 kommt die zweite Generation des Toyota Auris in Deutschland auf den Markt. 18 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Import User
Inhaltsverzeichnis

Lissabon, 7. Dezember 2012 – Mit dem Auris wollte Toyota einen Neuanfang machen. Dafür wurde nicht nur der Name Corolla über Bord geworfen, sondern auch eine riesige Werbekampagne gestartet. Der ganz große Erfolg blieb in Deutschland jedoch aus. Das Design war eher bieder und auch die Modellpolitik hinterließ einige Fragezeichen. Mit der zweiten Auflage des Auris soll es nun besser werden. Das Design ist markanter geworden. Wie es um die restlichen Qualitäten des Auris bestellt ist, sollte eine Probefahrt mit dem 124-PS-Diesel zeigen.

Kombi kommt

Bisher gab es den Auris als Drei- und Fünftürer. Der Dreitürer entfällt künftig, dafür kommt im Juli 2013 ein Kombi hinzu. Der Auris ist nun fast sechs Zentimeter niedriger, was die Aerodynamik verbessert und so den Verbrauch senkt. Die Basisversion bringt nun 70 Kilogramm weniger auf die Waage. Durch den niedrigeren Schwerpunkt haben die veränderten Maße aber auch einen günstigen Einfluss auf die Seitenneigung in der Kurve. In der Tat fällt in flott angegangenen Kurven kein übertriebenes Rollen um die Längsachse auf. Auch sonst ist das Fahrwerk gut abgestimmt. Hinten hat der 2.0 D-4D 4D eine aufwendige Mehrlenkerachse. Dagegen haben der Einstiegsbenziner und der Basisdiesel nach wie vor eine Verbundlenkerachse.

Schwächen im Detail

Das Cockpit hat sich deutlich verändert. Der Schalthebel ist nicht mehr so hoch angebracht, und die flach liegende Mittelkonsole wird nun konventioneller ausgeführt. Der erste Eindruck ist durch die noble Kombination Schwarz-Silber hochwertig. Doch im Detail offenbart sich eine gewisse Lieblosigkeit. Von der altmodischen Digitaluhr vor dem Beifahrer können sich japanische Designer irgendwie nicht trennen, und der Materialmix im Bereich des Navigationssystems wirkt billig.

Die Vordersitze bieten ausreichend Seitenhalt. Hinten haben trotz der geringeren Karosseriehöhe auch Sitzriesen genug Platz. Der Kofferraum wächst geringfügig auf 360 Liter. Der gleiche Wert gilt für den Hybrid, wo die Akkus bisher den Laderaum einschränkten. Ein Einlegeboden erleichtert bei den höheren Ausstattungen das Herausziehen von schwerem Gepäck. Das Navigationssystem stürzte während unserer Ausfahrt ab, außerdem kam die Abbiege-Anweisung oft erst nach der Kurve. Ein Blick zurück offenbart eine weitere Schwäche, denn der Auris ist nach hinten durch die sehr kleine Heckscheibe ziemlich unübersichtlich.

Sparsam im NEFZ

Im Auris werden zwei Benziner, zwei Diesel und der Hybridantrieb angeboten. Der 2,2-Liter-Diesel mit 177 PS entfällt mangels Nachfrage. Alle Antriebe sind vom Vorgänger her bekannt, auch wenn es Modifikationen im Detail gibt. Der Zweiliter-Selbstzünder mit 124 PS erhielt unter anderem einen neuen Turbolader. Schon ab etwa 1600/min geht es ordentlich voran. Dabei bleibt die Geräuschkulisse verträglich. So sollte es auch sein, schließlich ist auris das lateinische Wort für Ohr, auch wenn Toyota lieber an das Wort aurum (Gold) erinnert. Der Verbrauch von 4,3 Liter im NEFZ ist eine deutliche Verbesserung, der Vorgänger brauchte noch 5,2 Liter. Nach unserer Ausfahrt zeigte der Bordcomputer allerdings sechs Liter an. Beim Spritsparen hilft die serienmäßige Start-Stopp-Automatik. Das System gibt es auch in den höheren Ausstattungen des 1,33-Liter-Benziners und natürlich beim Hybrid.