E-Book-Preise: Apple und Verlage einigen sich mit EU-Kommission

Die EU-Kommission hat bei Apple und vier großen Verlagen eine Lockerung der Preise für digitale Bücher durchgesetzt. Als Sieger der Entscheidung gilt jedoch Amazon.

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Die EU-Kommission hat bei Apple und vier großen Verlagen eine Lockerung der Preise für digitale Bücher durchgesetzt. Wie es in einer Mitteilung der Kommission heißt, die am Donnerstag in Brüssel verbreitet wurde, verpflichten sich die Unternehmen, aktuelle Verträge, bei denen die Verlage den Preis für E-Books bestimmten, aufzulösen und Händlern "unter bestimmten Auflagen" für mindestens zwei Jahre mehr Spielraum für Rabatte zu geben.

Die vier an dem Abkommen beteiligten Verlagsgruppen sind Simon & Schuster, Harper Collins, Hachette und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Die Einigung mit der Kommission gilt als Triumph für den Online-Händler Amazon, der Bücher zu vergünstigten Preisen anbieten will. Apple hatte mit den Verlagen hingegen zum Start der E-Book-Plattform für iPad und iPhone vor zweieinhalb Jahren das sogenannte Agentur-Modell ausgehandelt. Dabei bestimmen die Verlage und Autoren den Preis – und zahlten dem US-Konzern die auf seiner iTunes-Plattform übliche Gebühr von 30 Prozent des Verkaufserlöses. Zugleich bekam Apple außerdem die Zusicherung, immer den günstigsten Preis anbieten zu können.

Nach dem Start des iPad-Buchshops setzte die Buchbranche das Modell auch bei anderen Anbietern durch. Das rief die Wettbewerbshüter in Europa und den USA auf den Plan. In den USA hatte das US-Justizministerium gegen Apple und Verlage geklagt, einige der Verlage hatten sich daraufhin außergerichtlich geeinigt. In Europa hatten Apple und die Verlage bereits im September durchblicken lassen, dass es einen Kompromiss geben könnte. (mit Material von dpa) / (bsc)