Der Mazzanti Evantra V8 soll in einer Auflage von fünf Exemplaren jährlich erscheinen

Italian Snob

In Italien versucht sich wieder einmal eine Auto-Manufaktur an einem Supersportwagen. Nachdem Iso, De Tomaso und Cizeta längst Geschichte sind, haben Lamborghini und Pagani überlebt. In diesem erlauchten Kreis sieht sich heute Mazzani und hofft selbstverständlich auf Erfolg

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  • Florian Pillau

Pontedera (Italien), 7. Januar 2013 – In Italien versucht sich wieder einmal eine Auto-Manufaktur an einem Supersportwagen. Nachdem Iso, De Tomaso und Cizeta längst wieder Geschichte sind, haben immerhin Lamborghini und Pagani bis heute überlebt. In diesem erlauchten Kreis sieht sich heute Mazzani und hofft selbstverständlich auf Erfolg. Nach dem Antas, der eher eine Art Kitcar war, ist der Evantra nun – abgesehen von der Antriebstechnik – eine komplette Eigenentwicklung. Zunächst sollen nur fünf Exemplare pro Jahr entstehen. Dabei soll den Wünschen der Kunden hohes Gewicht eingeräumt werden – bis hin zur Karosseriegestaltung.

Kundenwünsche in Aluminium

Hinter dem nach der etruskischen Göttin der Unsterblichkeit benannten Evantra steckt Luca Mazzanti. Gemeinsam mit Chefdesigner Zsolt Tarnok entwarf er einen Mittelmotor-Zweisitzer nach seinen Vorstellungen, ohne dabei die typische Supercar-Silhouette zu vergessen. Herausgekommen ist ein 4,32 Meter langer und 1,22 Meter niedriger Sportwagen mit "Coke-Bottle"-Linie, Stummelheck und wilden lateralen Lufteinlässen. Doch der Evantra V8 "soll nicht jedem gefallen", so Mazzanti. Man richte sich an Kunden, die die Entstehung ihres Wagens in jeder Phase verfolgen wollen. Grundlage des Evantra bildet ein Stahlchassis mit Überrollkäfig. Für die Karosserie stehen zwei Materialien zur Auswahl: Kohlefaserverbundwerkstoff (CFK), was das Gesamtgewicht auf 1300 kg senken soll, oder Aluminium. Bei letzterer Option können Kundenwünsche verwirklicht werden. Für den Innenraum setzt Mazzanti auf feinstes Anilin-Leder. Den Startknopf finden Evantra-Piloten im Dachhimmel, auf dem Nardi-Lenkrad zeigt ein kleines Display den aktuellen Gang des sequenziellen Sechsgang-Getriebes an, das in Straßen- und Rennmodus gefahren werden kann.

V8 statt B6

Ursprüglich sollte ein 3,5-Liter Boxer von Porsche den Sportwagen beschleunigen, mit 403 in einer Saug- und 603 PS in der Biturbo-Variante, nun kündigt Mazzanti einen V8 an. Mazzanti sagt noch nichts dazu, aber dabei dürfte es sich wohl um den Small Block "LS7" der Chevrolet Corvette Z06 handeln. Bei einer Verdichtung von 11:1 soll er 710 PS aus sieben Litern Hubraum schöpfen. Bei 4500/min steht das maximale Drehmoment von 848 Nm an. Das verspricht gute Fahrleistungen, Mazzanti nennt über 350 km/h Spitze und einen Sprint von null auf 100 km/h in 3,2 Sekunden. Zu Preisen schweigt sich Mazzanti noch aus, offiziell vorgestellt wird der Evantra V8 auf der Messe "Top Marques" vom 18. bis 21. April 2013 in Monaco. (fpi)