Schnelles WLAN: Auf dem Weg zu Draft 3.0

An fünf Sitzungstagen hat sich die Arbeitsgruppe TGn 500 verbleibende Kommentare aufgelöst. Aus dem jetzigen Standardentwurf soll per Briefabstimmung die Version 3.0 werden.

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Gestern ging auf Hawaii die Turnussitzung der Arbeitsgruppen rund um WLAN-Standards (IEEE 802.11) zu Ende. Der Standard für die nächstschnellere WLAN-Generation (802.11n) kam dabei einen großen Schritt voran: Die Task Group n löste an den fünf Sitzungstagen rund 500 verbliebene technische Kommentare auf. Aus dem jetzigen inoffiziellen Stand 2.07 erstellt der technische Redakteur nun den Draft 3.0, der zur Briefabstimmung (Letter Ballot) kommt. Beim nächsten Treffen im November sollen dann die aus dem Ballot resultierenden Kommentare angegangen werden.

Auf die Situation um das CSIRO-Patent ging TGn nicht ein. Es gab keine Diskussionsanfragen dazu, gleichermaßen wurde kein Letter of Assurance (LOA) vorgelegt. Kurz vor dem Meeting in dieser Woche warnte das IEEE Standards Board die WLAN-Arbeitsgruppe, dass es wegen der unklaren Sachlage seine Zustimmung zur Ratifizierung von 802.11n Ende nächsten Jahres verweigern könnte. Damit würde 802.11n auf absehbare Zeit im Entwurfsstatus verbleiben.

Die Gruppe TGz machte ebenfalls Fortschritte. Sie kümmert sich um eine Protokollerweiterung, mit der Stationen ohne Umweg über die Basisstation direkt Kontakt aufnehmen können (Direct Link Setup). Das spart bei Videoübertragungen zwischen Rekorder und Fernsehgerät die Hälfte der Übertragungen und damit Bandbreite. TGz soll lediglich auf Client-Seite Anpassungen brauchen, also allein mit einem Treiber-Update erledigt sein, und auch mit älteren Access Points funktionieren.

Das Plenum stimmte schließlich auch über einen Vorschlag ab, eine Study Group zur Implementierung von VLANs in 802.11 einzurichten. Das wurde jedoch abgelehnt. Die interessierten Teilnehmer wollen den Antrag beim nächsten Treffen im November wiederholen. (ea)