Tim Cook: Gerüchten zu glauben ist gefährlich

Der Apple-Chef äußerte sich wie üblich in einem Analystengespräch zum letzten Quartal, das diesmal besonders spannend war. Wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen.

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Apple-Chef Tim Cook hat sich zusammen mit Chief Financial Officer Peter Oppenheimer zu den jüngsten Quartalszahlen geäußert, die diesmal mit besonderer Spannung erwartet worden waren. Bei dem Analystengespräch, das am Mittwochabend deutscher Zeit wie üblich auch im Internet zu hören war, gaben sich die beiden Manager gelassen, doch der Druck durch den in den letzten Monaten um knapp 30 Prozent eingebrochenen Aktienkurs war dennoch zu spüren. Wir fassen die wichtigsten Aussagen zusammen:

  • Cook warnte explizit davor, Gerüchten zu glauben, die es in den letzten Monaten verstärkt zu Apples Lieferkette gab. "Selbst wenn eine einzige Zahl korrekt wäre, ist es unmöglich, zu interpretieren, was sie für unser Gesamtgeschäft bedeutet. Die Lieferkette ist sehr komplex und wir haben natürlich immer mehrere Quellen [für unsere Komponenten]", sagte er. Das Wall Street Journal hatte zuvor berichtet, Apple habe die Bestellungen für iPhone-Komponenten deutlich reduziert, was dem Aktienkurs stark zusetzte.
  • Apple setzt weiterhin darauf, Produkte zu bauen, die den Kunden gefallen, ohne auf eine mögliche Kannibalisierung zu achten. "Umsatz nur des Umsatzes willen" werde es unter ihm nicht geben, so Cook. Die Kannibalisierung sei oft auch eine Chance, etwa, wenn ein Rechnernutzer zum iPad überwechsle.
  • Das Mac-Geschäft litt offensichtlich deutlich am schlecht verfügbaren neuen iMac. Der Gesamtverkauf ging um 22 Prozent auf 4,1 Millionen Einheiten zurück. Verbessern wird sich die iMac-Verfügbarkeit so schnell offenbar nicht: Cook kündigte zwar an, dass man die Auslieferungen in diesem Quartal deutlich erhöhen werde, ob man ein Gleichgewicht bei Angebot und Nachfrage erreiche, sei aber unklar. Beim iPad mini sowie beim Einsteigermodell iPhone 4 mit 8 GByte, das ebenfalls teilweise schlecht lieferbar ist, werde man dies aber in diesem Quartal erreichen.
  • Der Geräteabsatz in China läuft weiter gut. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 67 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. Dies habe zu einem wichtigen Teil mit der guten iPhone-Annahme zu tun, so Cook. Apple will seinen Vertrieb in China erweitern, erteilte unter anderem mehr Händlern eine Lizenz.
  • Apples Produkt-Pipeline ist "voll mit unglaublichen Dingen", erklärte Cook enthusiastisch. Apple habe viele Ideen, wie sich das Unternehmen weiterentwickeln könne. Details nannte der Firmenchef naturgemäß nicht. Zum möglichen Apple-Fernseher wiederholte Cook die alte Ansage, dass man diesen Bereich für hochinteressant halte. Man könne in diesem Sektor einiges beitragen, kommentierte Cook wie üblich zurückhaltend.
  • Apple TV verkauft sich gut. Die Multimediabox wurde im letzten Quartal zwei Millionen Mal abgesetzt, bleibt aber offensichtlich weiter nur ein "Hobby" für den Konzern.
  • Mittlerweile sind eine halbe Milliarde iOS-Geräte im Markt, die unter anderem dazu verwendet werden, pro Tag zwei Milliarden iMessages zu versenden. Auf den Verkauf gerechnet wurden im letzten Quartal pro Sekunde rund zehn iOS-Geräte abgesetzt.
  • Apple baut die LTE-Unterstützung für iPad und iPhone aus. Man werde dazu in der nächsten Woche 36 weitere Carrier weltweit bekanntgeben, so Cook. Zu den neu unterstützten Ländern sollen Italien, Dänemark, die Schweiz, die Philippinen sowie Länder im Nahen Osten zählen.
  • Auch in Apples Retail-Segment wurden neue Rekorde aufgestellt, sowohl beim Umsatz als auch bei der Gesamtbesucherzahl.

Weitere Details zum Quartalszahlen-Analystengespräch liefern die Kollegen von Macworld und AppleInsider in eigenen Tickern. (bsc)