Apple TV, die Zweite

Knapp zwei Wochen später, als angekündigt, hat Apple die Firmware seines Wohnzimmer-iTunes-Clients Apple TV aktualisiert. Unter anderem kann man nun bequem vom Sofa aus im iTunes Store Musik einkaufen.

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Von
  • Volker Zota

Mit knapp zweiwöchiger Verspätung hat Apple die auf der Macworld angekündigte Firmware 2.0 "Apple TV Take 2" für seinen Wohnzimmer-iTunes-Client Apple TV freigegeben. Besitzer der Box können mit einem Klick auf "Software aktualisieren" im Einstellungsmenü das Update per DSL herunterladen. In wenigen Minuten ist die neue Firmware aufgespielt. Nach dem Reboot kündet ein neues Intro-Video von dem erfolgreichen Update. Das Hauptmenü blendet sich nun als Fenster über das momentan gewählte Menü, welches gleichzeitig abgedunkelt wird. Das Hauptmenü ist schlichter gestaltet als zuvor, bietet dank seiner Zweiteilung (links Hauptrubriken wie Filme, Musik, Podcasts, Fotos und rechts die jeweils zugehörigen Unterkategorien) aber besseren Überblick. Die bereits in den Vorversionen vorhandenen Untermenüs sind in aller Regel erhalten geblieben – links schweben Vorschaubilder vorbei, rechts sind die jeweiligen Medien aufgelistet.

"Top-Musik" führt in den iTunes Store, in dem man Musik(videos) direkt über die Box kaufen kann. In der obersten Zeile präsentiert das Apple TV fünf Künstler, darunter werden in einer Zeile die "Top Albums" und ganz unten Neuheiten angepriesen.

Gekaufte Dateien werden auf der internen Festplatte des Apple TV gespeichert und können mit iTunes synchronisiert werden, um die Songs auf dem PC oder (nach einer weiteren Synchronisation) auf dem iPod abspielen zu können. Ist das Apple TV mit dem eigenen iTunes-Account verknüpft, kann man Songs mit wenigen Klicks auf der Fernbedienung kaufen, ohne sich vom Sofa erheben zu müssen. Das klappt so gut, dass auch schnell Lieder in "Meine Musik" landen, die man sonst kaum gekauft hätte. Glücklicherweise fragt Apple TV vor dem Bezahlvorgang noch einmal nach, ob man die gewählte Musik wirklich kaufen will. Etwas nervig: Führt einen die Musiksuche zu einem Track, der nur zusammen mit einem kompletten Album zu bekommen ist, muss man selbiges über die Suchfunktion zunächst lokalisieren, um es kaufen zu können; hier wäre ein direkter Link zu kompletten Alben sinnvoll.

Der Erwerb der Musikvideos für immerhin knapp 2,50 Euro lohnt sich nur in den seltensten Ausnahmefällen, weil die Bildqualität meist alles andere als berauschend ist. Hier lernt man die Vorschau-Funktion des Apple TV zu schätzen. TV-Serien und Filme kann man nicht direkt über das Apple TV erwerben, sie muss man über iTunes auf einem Mac oder PC herunterladen und im Heimnetz streamen oder auf die lokale Platte des Apple TV synchronisieren. Auch Ausleihen kann man hierzulande im iTunes Store noch nichts. Zumindest in Großbritannien will Apple die "iTunes Movie Rentals" wohl noch in diesem Jahr an den Start bringen.

Fotos kann man direkt von .Mac- oder Flickr-Accounts einbinden. Letzteres hatte bei Steve Jobs' Keynote auf der Macworld nicht funktioniert, deshalb wird gemutmaßt, dass Schwierigkeiten bei der Flickr-Integration Schuld an der verspäteten Veröffentlichung des Firmware-Updates war. Bei unseren Tests funktionierte das Zusammenspiel mit einem Flickr-Account problemlos, auch wenn frisch bei dem Bilderdienst hochgeladene Bilder erst mit einigen Minuten Verspätung vom Apple TV angezeigt wurden.

Das Apple TV mit 40-GByte-Festplatte kostet in Deutschland weiterhin 299 Euro, die 160-GByte-Version schlägt mit 399 Euro zu Buche. Für den US-Markt hatte Apple den Preis mit Ankündigung der neuen Firmware um 70 US-Dollar auf 229 respektive 329 US-Dollar gesenkt. (vza)