Renditefalke

Die Internationale Automobilausstellung in Chinas Hauptstadt Peking, das Goodwood Festival of Speed in Großbritannien und der Concours d’elegance in Pebble Beach (USA) waren illustre Stationen von Bentleys Studie EXP 9 F nach ihrer Präsentation auf dem Autosalon in Genf im vorigen Jahr.

Offenbar war diese Tour erfolgreich, denn die Onlineausgabe des Handelsblatt meldete gestern, dass Volkswagen beschlossen hat, den intern auch „Falcon“ genannten Luxus-SUV im slowakischen Bratislava zu bauen. Am Firmensitz von Bentley im englischen Crewe sollen dann vor allem die distinktiven handwerklichen Arbeiten ausgeführt werden. Damit kann das Werk auf dem Kontinent besser ausgelastet werden und sich das ohnehin schon zeitweise an der Kapazitätsgrenze operierende britische Werk mit seinen 4000 Mitarbeitern auf die Manufakturarbeiten konzentrieren.

Lukrativ trotz kleiner Stückzahl

Die angepeilte Kundschaft sind jene Multimillionäre aus Russland, China und den Emiraten, für die exklusive Luxus-Allradler ein must sind. China ist laut Bentley zur Zeit sein größter Absatzmarkt mit einem Plus von 84,9 Prozent oder 578 Auslieferungen im ersten Quartal 2012, die USA folgen mit 35,6 Prozent oder 468 Autos, während sich der nahe Osten um 82,6 Prozent auf 168 Fahrzeuge steigern konnte.

Wird der in seiner Basisversion bereits rund 200.000 Euro teure, schlechtwegetaugliche Luxuswagen mit 600 PS und dem Bentley-typischen W12-Antrieb in der angepeilten Stückzahl von 5000 pro Jahr verkauft, käme das einem zusätzlichen Jahresumsatz von gut einer Milliarde Euro gleich und würde Bentleys Umsatz im Vergleich zu 2011 mehr als verdoppeln. Der Volkswagen-Vorstand zeigt sich uneingeschränkt optimistisch und rechnet mit einer zweistelligen Rendite. Das SUV soll 2015 auf den Markt kommen. (fpi)