Ein Ausflug im neuen Porsche Cayman
Porsche ging schon mit der ersten Auflage des Cayman einen ungewöhnlichen Weg und bot das Coupé als teurere und (noch) sportlichere Alternative zum Roadster. Nun rollt die zweite Generation zu den Händlern
- Matthias Nauman
Faro (Portugal), 15. Februar 2013 – Cabrios kosten im Normalfall deutlich mehr als Coupés – Hersteller begründen das meist mit einem erhöhten Aufwand in der Entwicklung und Produktion, der nötig ist, um die Fassung ohne Dach ausreichend stabil zu machen. Porsche ging schon mit der ersten Auflage des Cayman einen anderen Weg und bot das Coupé als teurere und (noch) sportlichere Alternative zum Roadster. Nun rollt die zweite Generation zu den Händlern, die hinsichtlich der Fahrdynamik noch einmal zugelegt haben soll.
Fahrspaß als oberste Priorität
Spätestens mit der aktuellen Boxster-/Cayman-Generation wollen die Schwaben endgültig das Image des Hausfrauen- und Billig-Porsches abstreifen. Dabei traf dieses Klischee schon auf die Vorgänger nicht zu. Fahrspaß und Effizienz, Kurvendynamik und Alltagstauglichkeit – diese sehr unterschiedlichen Parameter wurden als Entwicklungsziel für den Cayman ausgegeben. Und, soviel sei schon verraten, die schwäbischen Ingenieure haben ihren Job verdammt gut gemacht.
Ein Ausflug im neuen Porsche Cayman (19 Bilder)

Der neue Porsche Cayman wurde im November 2012 in Los Angeles vorgestellt.
Zwei Varianten gibt es von dem Mittelmotorsportler zunächst: den Cayman und den Cayman S. Im Basismodell kommt ein 2,7-Liter-Boxermotor mit 275 PS zum Einsatz. Der Cayman S wird von einem 3,4-Liter-Sechszylinder mit 325 PS angetrieben. Im Vergleich mit den Boxster-Geschwistern stehen so jeweils zehn Pferdestärken mehr Leistung zu Buche. Dank Leichtbauweise – 44 Prozent der Karosserie bestehen aus Aluminium – konnte im Vergleich zu den Vorgängermodellen eine Gewichtsersparnis von bis zu 30 Kilogramm realisiert werden. Auch der Verbrauch im NEFZ wurde um bis zu 15 Prozent reduziert. In der sparsamsten Variante soll der Cayman mit lediglich 7,7 Liter pro 100 Kilometer auskommen.
Akustisch ein Genuss
Der gefahrene Cayman S mit Siebengang-Doppelkuppplungsgetriebe PDK ist allein akustisch ein wahrer Genuss: Schon beim Anlassen heult der Motor kurz auf. Beim Beschleunigen röhrt die Boxermaschine noch kräftiger und dreht richtig laut hoch. Unter Volllast wechselt das PDK erst bei 7500/min blitzschnell in den nächsthöheren Gang. Beim Herunterschalten ist eine Zwischengasfunktion aktiv. Wer sich einen noch markanteren Sound wünscht, bestellt für 2166 Euro die Sportabgasanlage. Doch das Klangerlebnis ist natürlich nur eine nette Beigabe zum beeindruckenden Fahrerlebnis. Denn der Cayman S bietet reinrassiges Sportwagen-Feeling und einen mehr als dynamischen Antrieb. Die Kraftreserven scheinen nie auszugehen, Zwischenspurts und Überholmanöver erzeugen jedes Mal aufs Neue wieder Glücksgefühle.