GeForce GTX Titan: 2688 Kerne für 950 Euro

Die neue Hochleistungs-Grafikkarte GeForce GTX Titan löst die GeForce GTX 680 als schnellste GeForce-Grafikkarte in Nvidias Portfolio ab. Bei der Titan setzt der Hersteller auf den GK110-Grafikchip, der sein Debut bereits auf der Supercomputer-Rechenkarte Tesla K20 feierte. Allerdings enthält die GeForce-Variante 2688 statt 2496 Kerne, die obendrein schneller laufen und einen Turbo-Modus bieten. Sie bringt satte 6 GByte Speicher mit, der dank 384 Datenleitungen mit 288 GByte/s mit der GPU kommuniziert. Dadurch hat die GeForce GTX Titan eine 3D-Leistung, die reichen dürfte, um viele aktuelle Spiele in Mehrschirm- oder 4K-Auflösungen flüssig darzustellen.

Die maximale Leistungsaufnahme gibt Nvidia mit 250 Watt (TDP) an, im Leerlauf soll sie so genügsam sein wie eine GeForce GTX 680 (14 Watt). Eigene Messungen konnten wir mangels Testexemplar noch nicht durchführen. In Crysis 3 soll die GeForce GTX Titan nur rund 33 Prozent schneller sein als eine GeForce GTX 680, wie Nvidia auf einer Präsentationsfolie aufführt (Full HD, höchste Detailstufe). Dafür kostet sie allerdings mehr als doppelt so viel, nämlich rund 950 Euro.

Nvidia stattet die GeForce nicht nur mit mehr Funktionseinheiten aus, sondern überarbeitet auch den Turbo-Modus (GPU Boost 2.0). In die dynamische Erhöhung der GPU-Taktfrequenz spielt nun nicht mehr nur die Leistungsaufnahme herein, sondern auch die gemessene Temperatur des Grafikchips. Bis zur Schwelle von 80 °C soll die GPU nun mit ihrem maximal möglichen Turbo-Takt laufen. Außerdem lässt sich nun über den Treiber auch die maximale Spannung hochsetzen. Dafür muss die Funktion allerdings im Grafikkarten-BIOS vom Hersteller freigeschaltet sein. Insgesamt soll GPU Boost 2.0 noch höhere dynamische Taktraten ermöglichen als der Vorgänger, der etwa bei der GeForce GTX 680 eingesetzt wird.

Über externe Tools lässt Nvidia bei der GeForce GTX außerdem zu, dass die GPU auf Wunsch die EDID-Informationen des Displays übergeht und es mit einer höheren Bildwiederholfrequenz ansteuert. Laut Nvidia lassen sich damit einige 60-Hz-Panels mit 80 Hz betreiben – bei aktivierter vertikaler Synchronisation erreichen Spieler dann höhere Bildraten. Dass Displays dadurch kaputt gehen könnten schloss Nvidia während einer Telefonkonferenz aus. Im 3D-Stereo-Betrieb soll das allerdings nicht funktionieren. Unserer Erfahrung nach dürften viele Bildschirme schlicht in den Standby-Modus schalten. Höhere Bildwiederholfrequenzen lassen sich auch händisch über die Treibereinstellungen erzwingen.

Im Unterschied zu AMDs Southern-Islands-Serie Radeon HD 7000 unterstützt die GeForce GTX Titan nur Direct3D 11.0 statt 11.1. Bis dato nutzen Spiele nur 11.0-Funktionen, es ist aber denkbar, dass zukünftig einzelne Titel Vorteile aus dem Feature-Level 11_1 ziehen. Im Handel wird die GeForce Titan zunächst nur in homöopatischen Dosen auftauchen.

Grafikkarte	GeForce GTX Titan	GeForce GTX 680	GeForce GTX 670	GeForce GTX 660 Ti
GPU	GK110	GK104	GK104	GK104
Fertigung	28 nm	28 nm	28 nm	28 nm
Transistoren	7,1 Mrd.	3,54 Mrd.	3,54 Mrd.	3,54 Mrd.
Shader-Rechenkerne	2688 (896 DP)	1536	1344	1344
Rechengruppen	14 SMX	8 SMX	7 SMX	7 SMX
Textureinheiten	224	128	112	112
Texeldurchsatz	187,5 GTex/s	128,8 GTex/s	102,5 GTex/s	102,5 GTex/s
Rasterendstufen	48	32	32	24
GPU-/Turbo-Takt	837 / 876 MHz	1006 / 1058 MHz	915 / 980 MHz	915 / 980 MHz
Rechenleistung (SP)	4,5 TFlops	3,09 Tflops	2,46 TFlops	2,46 TFlops
Speicher	6 GByte GDDR5	2 GByte GDDR5	2 GByte GDDR5	2 GByte GDDR5
Speicher-Takt (R/W)	3004 MHz	3004 MHz	3004 MHz	3004 MHz
Speicher-Anbindung	384 Bit	256 Bit	256 Bit	192 Bit
Datentransferrate	288,3 GByte/s	192,2 GByte/s	192,2 GByte/s	144,1 GByte/s
L2-Cache	1536 KByte	512 KByte	512 KByte	512 KByte
Stromanschlüsse	1×6-pin, 1×8-pin	2 × 6-pin	2 × 6-pin	2 × 6-pin
Formfaktor	Dual-Slot	Dual-Slot	Dual-Slot	Dual-Slot
Display-Anschlüsse	2 × DL-DVI, HDMI, DP	2 × DL-DVI, HDMI, DP	2 × DL-DVI, HDMI, DP	2 × DL-DVI, HDMI, DP
Mehrschirmbetrieb	3+1	3+1	3+1	3+1
Temperatur-Grenzwert	95 °C	98 °C	98 °C	98 °C
TDP	250 Watt	195 Watt	170 Watt	150 Watt
3DMark 11	nicht gemessen	X3194	X2883	X2688

(mfi)