Weckruf fürs Smartphone: Snapdragon-Chips mit Sprachaktivierung

Mehrere Firmen, darunter der Chip-Hersteller Qualcomm, wollen in den kommenden Monaten mit neuen Prozessorfunktionen dem "Persistent Listening" zum Durchbruch verhelfen.

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Mittwoch morgen. Ein neuer Arbeitstag beginnt. Noch im Halbschlaf fragt der Nutzer ins Schlafzimmer hinein: "Hey, Google, wie wird das Wetter heute?" Und prompt meldet ihm das Smartphone die aktuelle Wettervorhersage. Wenn es nach Qualcomm geht, dürfte dieses Erlebnis schon bald zu Ihrem Alltag gehören, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: dank der Funktion "Snapdragon Voice Activation". Sie wird künftig Bestandteil des neuen Snapdragon-800-Prozessors sein, der in Smartphones, Tablet-Rechner und Fernsehgeräte eingebaut wird.

Mit welchem Sprachkommando das Gerät aus dem Standby-Modus geweckt wird, können Hersteller wie HTC oder Samsung selbst festlegen. Das Kommando aktiviert dann die Spracherkennungssoftware. Diese "Persistent Listening" genannte Technologie ist der nächste Schritt nach Sprachassistenten wie Google Now auf Android-Geräten oder Siri auf Apple-Geräten, die noch manuell aktiviert werden müssen.

Neben den großen Prozessor- oder Geräte-Herstellern treiben auch andere Unternehmen diese Entwicklung voran. Die Firma Sensory etwa hat vergangene Woche ihre eigene Lösung für einen Smartphone-Weckruf vorgestellt: die "Truly Handsfree Voice Technology". Sensory will sie gemeinsam mit einem Chip-Produzenten auf den Markt bringen.

Bereits Ende 2012 hatte Vlad Sejnoha, Vorstand von Nuance, erklärt, der Hersteller von Spracherkennungssoftware arbeite mit "einigen" Chip-Herstellern an einer Persistent-Listening- Technologie. Die werde bald weit verbreitet sein, erwartet auch Norman Winarsky von SRI International. Das Unternehmen hatte, aufbauend auf älteren, von der DARPA finanzierten Forschungsarbeiten, Apples Sprachassistenten Siri fertig entwickelt.

"So eine Art kleiner Engel, der auf Ihrer Schulter sitzt und Ihnen und Ihrer Umwelt zuhört, wird künftig äußerst wünschenswert sein", meint Winarsky. Persistent Listening werde mehr sein als Weckrufe ans Telefon. Vorstellbar sei, dass der eingebaute Sprachassistent selbständig Telefonnummern notiere, die in einem Gespräch durchgegeben werden, so dass man sie nicht mehr selbst notieren müsse.

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(bsc)