Hannover Messe: Mit zwei Fischaugen durch die Stadt

Kameraautos mit Rücken an Rücken montierten Kameras liefern hoch aufgelöste, nahtlose Panoramabilder, mit denen zum Beispiel Kommunen ihre Stadtpläne besser als mit den gängigen Webdiensten aufpeppen können.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Der niederländische Dienstleister Cyclomedia zeigt auf der Messe eines seiner Kameraautos, mit denen er im Auftrag meist kommunaler Abnehmer Panoramabildfolgen wie bei Google StreetView aufnimmt.

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Anders als bei Google befinden sich auf den Autos der Niederländer aber nicht acht, sondern nur jeweils zwei Kameras, die mit ihren Fisheye-Optiken jeweils einen Bildwinkel von 190 Grad abdecken. Da diese Kameras um 17,5 cm voneinander getrennt sind, ist das Gesamtsystem so konfiguriert, dass alle 5 gefahrenen Meter zuerst die Kamera mit Blick nach vorn auslöst und dann nach weiteren 17,5 cm Fahrstrecke die Kamera mit Blick nach hinten. Die beiden Bilder mit jeweils rund 8 Megapixeln werden anhand von GPS- und Glonass-Daten sowie Korrektursignalen aus den Radlaufsensoren des Fahrzeugs georeferenziert, perspektivisch entzerrt und zu einem 360-Grad-Panorama verbunden.

Ebenfalls im Unterschied zu Google baut Cyclomedia ausschließlich auf die optische Qualität seiner Bilder, um daraus dezimetergenaue Angaben über die Abmessungen angrenzender Gebäude zu ermitteln. Google zieht für derartige Auswertungen zusätzlich die Signale aus Laser-Entfernungsmessern heran, außerdem hat der Konzern in der Vergangenheit Besorgnis erregt, weil er mit seinen Autos auch noch WLAN-Daten kartiert hat und wenig Informationen herausgibt, welche Daten die Google-Autos noch darüber hinaus einsammeln.

Im Übrigen ist zu erwähnen, dass die Niederländer ihre Kameras gerade einmal 2,05 m über Bodenhöhe angebracht haben, während Googles StreetView-Autos mit 2,90 m Kamerahöhe die meisten Sichtschutz-Zäune überragen und leicht auch in Erdgeschoss-Wohnungen zielen. (hps)