Siemens SEN streicht über 800 Stellen

Der Hersteller professioneller Telefonanlagen möchte allen betroffenen "sozialverträgliche Lösungen" ermöglichen und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Der Wandel vom Hard- zum Softwareanbieter macht der Firma nicht zum ersten Mal zu schaffen.

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Von
  • Jan Schüßler

Der Telefonanlagen-Anbieter Siemens Enterprise Communications (SEN) will bis zum 1. Juni dieses Jahres in Deutschland rund 660 Stellen abbauen sowie weitere rund 150 in den USA. Wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber heise online bestätigte, möchte man auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und stattdessen "sozialverträgliche Lösungen für alle betroffenen Beschäftigten" finden. Geplant sei, den betroffenen Mitarbeitern Abfindungen oder den Übergang in eine Auffanggesellschaft anzubieten. Hauptsächlich betroffen sind Arbeitsplätze in der Münchner Zentrale.

Der Sprecher machte allerdings keine Angaben dazu, was passieren wird, falls sich bis zum 1. Juni nicht genügend Freiwillige für einen solchen Schritt finden. Man gehe davon aus, den betroffenen Mitarbeitern so gute Angebote zu unterbreiten, dass sich diese Frage gar nicht erst stellt. Ebensowenig konnte er bestätigen, ob der vorgesehene Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen auch für die betroffenen Stellen in den USA gilt.

Nach Aussagen von SEN ist der Abbau der Arbeitsplätze notwendig um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Der Schritt sei durch den Wandel der Firma vom Hardware- zum Softwareanbieter begründet – weshalb das Unternehmen schon in der Vergangenheit Arbeitsplätze abgebaut hatte. Im Jahr 2008 hatte der US-Investor The Gores Group 51 Prozent des Unternehmens übernommen, die restlichen 49 Prozent gehören weiter Siemens.

[UPDATE 16.04.2013, 11:33]

Die PR-Agentur von Siemens SEN teilte mit, dass durch die Firma ursprünglich ein falsches Datum genannt wurde. Der korrekte Stichtag für den Stellenabbau ist nicht der 1. Juni, sondern der 1. Juli 2013. (jss)