Designforschung für Frauenhandys

Gesche Joost, Leiterin der Designforschung bei den T-Labs in Berlin, beschäftigt sich mit der Frage, ob es spezielle Handys für Frauen geben sollte. Im Interview mit Technology Review spricht sie über erste Resultate.

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Gesche Joost, Leiterin der Designforschung bei den T-Labs in Berlin, beschäftigt sich mit der Frage, ob es spezielle Handys für Frauen geben sollte. Im Interview mit Technology Review – erschienen in TR 07/09 (seit vergangenen Woche am Kiosk oder hier portokostenfrei online zu bestellen) – spricht sie über erste Resultate.

Das Design von Handys, speziell für weibliche Kunden, könne sich nicht darin erschöpfen, die Geräte "klein und rosa" zu machen, sagt Joost. Vielmehr müsse man zunächst erkunden, was denn die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen – Männer, Frauen, alte oder junge Menschen – wären. "Was wir von den Frauen gelernt haben, ist, dass Privatsphäre ein wichtiges Thema ist – der Wunsch, manchmal auch nicht kommunizieren zu dürfen. Das war vielen Frauen sehr wichtig, die gesagt haben, meine Familie oder andere mir sehr wichtige Menschen sollen mich erreichen können, aber sonst niemand", sagt Joost im TR-Interview.

"Ein zweites großes Thema war Mikrokommunikation: Viele, gerade sehr junge Frauen wollen so etwas wie Twittern. Drittes Thema war Familie: Frauen mit Familie stellen ganz hohe Anforderungen an die Organisationsfähigkeiten des Handys. Die sagen, ich muss dies und das alles damit managen können." Joost ist daher davon überzeugt, dass es gerade in der Mobilkommunikation eine zunehmende "Differenzierung nach Nutzungsanforderungen" geben werde. "Ich denke auch, dass die weitere Entwicklung nicht mehr so stark technologisch getrieben sein wird", sagt sie. "Taktilität wird wichtig – das Anfassen und sinnliche Erleben." (wst)