Lader Update
Mercedes hat den Sprinter geliftet. Mit dem Update soll der Transporter sicherer (Mehr Assistenten), sparsamer (überarbeitetet Dieselmotoren) und mit einem abgesenkten Fahrwerk sogar dynamischer werden. Ab September ist er im Handel
Stuttgart, 29. April 2013 – Im Transportergeschäft herrscht ein harter Wettbewerb. Wenige Hersteller teilen sich einen Markt, der, noch stärker als der Pkw-Absatz, konjunkturabhängig ist. Mercedes ist einer der Großen in diesem Geschäft. Seit 1995 ist der Sprinter auf dem Markt und wurde bis heute rund 2,5 Millionen mal verkauft. Mit einer kleiner Überarbeitung will man nun neue Kaufanreize setzen.
Auf Linie
Optisch ist der neue Sprinter an der steileren Kühlermaske erkennbar, welche die derzeitige Pkw-Mode des Hauses aufgreift. Die Form von Scheinwerfern und Kühlergrill erinnert an die aktuelle A-Klasse. Auch die nächsten Ausgaben von C- und S-Klasse werden dieses Familien-Antlitz bekommen. Kenner werden den neuen Sprinter auch an veränderten Rückleuchten identifizieren, allen anderen Betrachtern wird der kleine Unterschied wohl eher nicht auffallen.
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Mercedes hat den Sprinter etwas überarbeitet.
Im Innenraum gibt es eine neue Sitzpolsterung, einen dickeren Lenkradkranz und etwas Chrom an den Lüftungsdüsen, sofern der Chef das Multifunktionslenkrad geordert hat. Neu sind auch Radios mit Bluetooth-Telefonie einschließlich Telefontastatur und -buch. Aus anderen Mercedes-Modellen ist das Navigationssystem Becker Map Pilot bekannt, das nun auch in den Transporter einzieht. In den Pkw beträgt der Aufpreis zwischen 900 und 1000 Euro. Verglichen mit mobilen Geräten ist das zwar immer noch viel Geld, die Lösung von Becker bleibt aber deutlich unterhalb der Mondpreise, die einige Hersteller noch immer für die großen Navigationssysteme verlangen.
Fünf neue Assistenzsysteme sollen die Sicherheit verbessern. Serienmäßig ist ein Seitenwind-Assistent, bei dem es sich um eine Funktion des ESP handelt. Gegen Zuzahlung sind außerdem ein Abstands-Warnassistent, ein Totwinkelwarner sowie Assistenten für das Fernlicht und die Einhaltung der Spur im Angebot.
Sparsamer mit AdBlue
Die Dieselmotoren wurden leicht überarbeitet, wobei die Leistung gleich blieb. Die vier Maschinen stellen zwischen 95 und 190 PS bereit. Sie erfüllen nun die Euro-6-Norm und sollen etwas weniger verbrauchen. Die sparsamste Version gibt Mercedes im NEFZ mit 6,3 l/100 km an.
Hier sehen wir übrigens einen Sonderfall der Abgasnachbehandlung, bei dem Leistung und Effizienz ausnahmsweise einmal steigen: Die Abgaswerte für die Euro-6-Norm erreicht die BlueTEC-Motorentechnologie nämlich mithilfe der SCR-Technik mit AdBlue-Einspritzung ins Abgas. Dank dieser Abgasnachbehandlung spielen die Stickoxide im Roh-Abgas nun keine Rolle mehr, was wiederum die Optimierung von Einspritzzeitpunkt und Ladedruck ermöglichte. Dadurch, dass der Diesel so nicht mehr mit einem für die Effizienz suboptimalen Einspritzzeitpunkt betrieben werden muss und einen höheren Frischgasanteil bekommt, sinkt nicht nur den Verbrauch, sondern auch der Geräuschpegel.
Mehr Freude beim Transportieren?
Zu dem geringeren Verbrauch soll auch ein abgesenktes Fahrwerk beitragen. Mercedes verspricht sich von dieser Maßnahme ganz ernsthaft sogar eine gesteigerte Fahrdynamik – mehr Freude beim Transportieren?
Als Alternative zu den Dieselmotoren ist auch ein 1,8-Liter-Benziner zu haben. Der wurde bis 2012 auch in der C-Klasse eingesetzt und leistet mit Unterstützung eines Turboladers 156 PS. Verbrauchsangaben zu dieser Maschine macht der Hersteller noch nicht. Er dürfte aber zumindest auf dem deutschen Markt ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielen. Für alle Motoren gibt es ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Automatik mit sieben Stufen. Ab September ist der neue Sprinter im Handel – für welchen Preis, steht noch nicht fest. Aktuell kostet das Basismodell inklusive Mehrwertsteuer 31.678 Euro. Viel teurer wird der Transporter auch nach der Überarbeitung nicht sein – der Konkurrenz sei Dank. (mfz)