ESA-Sonde Mars Express ist seit 10 Jahren unterwegs

Die ESA-Sonde Mars Express feiert zehnjähriges Jubiläum und hat inzwischen fast einen 3D-Globus des Roten Planeten fertiggestellt. Im Laufe der Jahre konnte sie den Forschern einige wichtige Erkenntnisse liefern.

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Vor genau zehn Jahren, am 2. Juni 2003 startete die europäische Sonde Mars Express zum Roten Planeten. Den hat sie seit ihrer Ankunft mehr als 12.000 Mal umkreist, erläutert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dabei hat sie mit einer in Deutschland gebauten Stereokamera die Oberfläche dreidimensional aufgenommen, aus denen nicht nur ein Video (MP4-Datei) zum Jubiläum geschnitten werden konnte. Von 145 Millionen Quadratkilometern Marsfläche sind demnach inzwischen 97 Millionen mit einer sehr guten Auflösung abgedeckt (20 Meter pro Pixel). Damit sei ein 3D-Globus des Roten Planeten fast komplett.

Der größte Canyon im Sonnensystem: Valles Marineris

(Bild: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum))

Für die Aufnahmen tasten neun lichtempfindliche Detektoren die Oberfläche unter neun verschiedenen Blickwinkeln ab. Aus den Daten werden dann digitale Geländemodelle und dreidimensionale Bilder berechnet. Die dargestellte Topographie sei so plastisch (MP4-Datei), dass man "durch sie hindurchspazieren könnte". Dank ihnen habe man beispielsweise festgestellt, dass der Vulkanismus auf dem Mars noch relativ jung ist. Noch heute könnten einige Vulkane Reste ihrer Aktivität haben. Genau wie die NASA-Sonde Curiosity hat Mars Express außerdem nachweisen können, dass auf dem Mars einst Wasser floss.

Künstlerische Darstellung der Sonde

(Bild: Alex Lutkus)

In einem Blogeintrag weist das Forscher-Team darüber hinaus darauf hin, dass die Bilder auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. So gibt es ein Archiv der besten Aufnahmen und die Daten würden auch bei der Darstellung des Mars in Google Earth eingesetzt. Ihre Qualität sei in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen, weil die Bildbearbeitungstechniken stark verbessert werden konnten.

Eigentlich sollte Mars Express nur zwei Jahre lang arbeiten, aber die Europäische Weltraumagentur ESA konnte die Mission immer wieder verlängern. Gegenwärtig soll die Sonde bis Ende 2014 den Roten Planeten erkunden. (mho)