Samsung zeigt Ultrabook und Windows/Android-Tablet mit ultrahoher Auflösung

Im Ultrabook Ativ Book 9 Plus und im Subnotebook/Tablet-Hybrid Ativ Q stecken 13,3-Zoll-Panels mit der bislang einmaligen Auflösung von 3200 x 1800 Pixeln. Das Ativ Q kommt mit zwei Betriebssystemen: Samsung installiert Windows 8 und Android 4.1.

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Von
  • Florian Müssig

qHD+: 270 dpi für das Ativ Q und das Ativ Book 9 Plus

Auf den Retina-Boom setzt Samsung noch einen oben drauf: Zwei heute in London gezeigte Windows-Mobilrechner haben 13,3-Zoll-Touchscreens mit der bislang einmaligen Auflösung von 3200 × 1800 Pixeln, das Ativ Book 9 Plus und das Ativ Q – das sind 275 dpi. Letzteres läuft als weitere Besonderheit unter Windows und Android und erkennt auch Stifteingaben. Zudem gab es ein günstigeres 13,3-Zoll-Notebook zu sehen, ein Windows-Tablet sowie einen All-in-One-PC.

Rund ein Jahr nach dem ersten Retina-MacBook kommt endlich verstärkt auch Windows-Hardware mit Displayauflösungen jenseits von Full HD. Auf der kürzlich beendeten Computex in Taipei hatten einige Hersteller Ultrabooks und Tablets mit 2560er-Displays angekündigt, darunter Acer und Dell. Auch das UX51VZ von Asus ist seit kurzem mit 2880er-Bildschirm verfügbar.

Das Ativ Q hat ein flexibles Displayscharnier.

Das Ativ Q ist ein Notebook-Tablet-Hybrid: Sein Touchscreen ist an einem Doppelscharnier aufgehängt, sodass man es wahlweise zusammengeklappt wie ein Tablet oder mit hochgeklapptem Deckel und dann freigelegter Tastatur wie ein Notebook benutzen kann – ähnlich dem Acer Aspire R7. Trotz der ungewöhnlichen Klappmechanik wiegt das Ativ Q nur 1,3 Kilogramm und ist zusammengeklappt lediglich 14 Millimeter dick. Die Laufzeit soll neun Stunden betragen. Zusätzlich zu Windows 8 ist auch noch Android 4.1 (Jelly Bean) an Bord; der Nutzer kann im Tablet-Modus jederzeit wechseln. Auch Asus hat ein Notebook mit Windows und Android vorgestellt, das aber ein anderes Prinzip verfolgt: Beim Transformer Book Trio sitzt im Rumpf ein Windows-Rechner und im Display ein Android-Rechner mit eigenem Prozessor, der im Notebook-Modus ausgeschaltet ist.

Das Ativ Book 9 Plus ist der Nachfolger der bisherigen Serie-9-Ultrabooks, also ein besonders edles Subnotebook. In dem keine 14 Millimeter dünnen Subnotebook kommen ULV-Prozessoren der vierten Core-i-Generation (Haswell) und SSDs zum Einsatz. Genauere technische Daten nennt Samsung noch nicht, nur das Gewicht von 1,3 Kilogramm. Preise oder Auslieferungszeitpunkte zu den beiden Geräten verriet Samsung bislang ebenfalls nicht; günstig dürften sie aber nicht werden.

Ativ Book 9 Lite: AMD-Prozessor, 1366er-Display, aber recht leicht und dünn

Die Koreaner haben allerdings auch schmalere Geldbeutel im Blick. Das Ativ Book 9 Lite ist ebenfalls ein (mit 17 mm nicht mehr ganz so) flaches 13,3-Zoll-Subnotebook. Mit herkömmlichem 1366er-Bildschirm und AMDs Kabini-Prozessor sollte es aber deutlich günstiger als das Plus-Geschwisterchen werden, wenngleich auch hier genaue Preise und Konfigurationen noch fehlen. Immerhin: Auch im Lite steckt eine SSD und keine HDD; wiegen soll es 1,44 kg.

Ativ Tab 3: Windows 8 auf 10 Zoll

Das Ativ Tab 3 mit Intel Atom Z2760 ist das Windows-8-Geschwisterchen zum Galaxy Tab 3 mit Android; sein 10,1-Zoll-Touchscreen zeigt 1366 × 768 Punkte. Windows residiert auf einer mit 64 GByte recht knapp bemessenen eMMC-SSD. Ativ Q und Ativ Tab 3 nehmen Eingaben wahlweise auch per Stift (Samsung S Pen) entgegen.

Abgeschlossen wird der Reigen an Windows-Geräten mit dem Ativ One 5 Style, was allerdings kein Mobilgerät ist: Der All-in-One-PC wiegt gut sieben Kilogramm, sein 21,5-Zoll-Touchscreen zeigt Full-HD-Auflösung. In ihm soll ebenfalls ein AMD-Prozessor arbeiten, was zusammen mit der geplanten Bestückung mit einer Festplatte auf einen niedrigen Preis schließen lässt.

Außerhalb der Ativ-Produkte stellte Samsung zudem eine Systemkamera mit Android-Betriebssystem vor: die Galaxy NX.

Update 21:50 Uhr: Das Ativ Q hat einen Trackpoint und zwei Maustasten vor der Leertaste. Damit lässt es sich besser bedienen als das Acer R7, bei dem das Touchpad hinter die Tastatur gerutscht ist.

Android wird dem ersten Eindruck nach nicht anstelle von Windows gebootet, sondern läuft in einer Emulation. Die dürfte aufgrund des Prozessors zwar rasend schnell sein, aber die bisherigen Emulationen dieser Art wie Bluestacks waren keine von Google zertifizierten Geräte, sodass die Google-Apps fehlen, darunter vor allem der Play Store.

Update 22:20: Inzwischen stehen die Datenblätter und Pressefotos für die Neulinge online. Demnach ist das Ativ Q nur mit 128 GByte SSD, 4 GByte Speicher und einem Core i5 mit HD 4400 lieferbar. Der Android-Teil bekommt doch einen Zugang zu Google Play und kann somit alle Apps installieren. Das Book 9 Plus kann mehr: maximal 256 GByte SSD, 8 GByte Speicher und einen Core i7. Die Laufzeit gibt Samsung mit 12 Stunden an. Das Book 9 Lite ist mit maximal 4 GByte und 256 GByte SSD erhältlich, den Prozessor gibt Samsung mit maximal vier Kernen und 1,4 GHz an – demnach ein AMD A6-1450 mit dem Radeon HD8250. Achteinhalb Stunden Laufzeit verspricht Samsung. Das Ativ Tab 3 soll 10 Stunden durchhalten, es wiegt mit 550 Gramm für ein 10-Zöller recht wenig. (mue)