Beau statt bieder
Limousine klingt eleganter als Stufenheck und passt zur neuen Variante des Audi A3. Bieder sieht er jedenfalls nicht aus. Zum überzeugend gelösten Formproblem des CLA-Wettbewerbers kommt ein solider Nutzwert, die gute Verarbeitung und eine ansprechende Fahrdynamik
Budapest (Ungarn), 1. Juli 2013 – Eine Limousine unterhalb der Mittelklasse gilt in weiten Teilen Westeuropas als spießig. Amerika und China ist das egal: Sie kaufen Autos mit Stufenheck in jeder Klasse. Weil Audi in China traditionell stark ist und sich in den USA Wachstum verspricht, ist die A3 Limousine konsequent. Dass sie auch hier angeboten wird, könnte für die Hoffnung der Ingolstädter auf einen globalisierunsgetriebenen Geschmackswandel sprechen.
Klare Linien
Immerhin rechnet man mit einem Anteil von gut zehn Prozent in Deutschland, in den USA und China soll jeder zweite verkaufte A3 eine Limousine werden. Die Artenvielfalt fällt Audi leicht, denn mit dem modularen Querbaukasten (MQB) des Volkswagen-Konzerns verringern diverse feste Parameter den Fertigungsaufwand. Dennoch ist die Karosserie bis auf den Kühlergrill ganz eigenständig gestaltet. Breite Rückleuchten und das kurze Stufenheck differenzieren den A3-Ableger vom A4. Klare Linien schonen das Auge, eine Wohltat im Vergleich mit Mercedes CLA. Mit 4,45 Metern ist sie 18 Zentimeter kürzer als ihr Wettbewerber aus Stuttgart, aber 14 Zentimeter länger als ein A3 Sportback.
Beau statt bieder (25 Bilder)

Im Spätsommer 2013 startet mit der Limousine die dritte Variante des Audi A3.
Mehr Platz
Trotz der naturgemäß kleineren Öffnung passen 425 Liter in die Limousine, während der A3 Sportback nur 380 Liter fasst. Beim CLA liegt das Volumen bei 470 Litern. Bei Bedarf wächst das Volumen bei der A3 Limousine auf 880 Liter, werden nur die Lehnen umgeklappt, entsteht eine Stufe. Bedingt durch die Dachlinie muss beim Einstieg in den Fond auf den Kopf geachtet werden. Hat man sich erstmal hineingeschlängelt, ist das Platzangebot manierlich. Selbst bei einem großen Fahrer bleibt noch annehmbare, aber nicht mehr langstreckentaugliche Beinfreiheit. Unter dem Strich sitzen die Hinterbänkler im Audi aber wesentlich besser als im Mercedes CLA mit seinen sechs Zentimetern mehr Radstand.
Netterweise verzichtet Audi auf alle Versuche, die A3 Limousine zu einem Coupé umzuformulieren, wie es Mercedes beim CLA tut. Der Dachverlauf könnte gleichwohl Gedanken an ein Coupé nahelegen. Besonders größere Mitfahrer merken auf der Rückbank, dass der Dachhimmel im Wortsinn haarscharf über dem Scheitel liegt. Ziemlich mau ist die Sicht nach hinten wegen der recht flach stehenden Heckscheibe. 400 Euro extra für Parkpiepser hinten sind somit Pflicht.
Straffes Fahrwerk
Zum Marktstart im September 2013 bietet Audi die A3 Limousine mit drei verschiedenen Motorisierungen an: zwei TFSI-Varianten mit 140 und 180 PS, alternativ steht ein Diesel mit 150 PS bereit. Bis Ende des Jahres folgen weitere Modelle, darunter der 1.6 TDI mit 105 PS und der scharfe S3 mit 300 PS und Allrad.