Patentkater bei ARM

Operativ konnte der Prozessorentwickler ARM ein erfolgreiches zweites Quartal verbuchen, doch ein Patentstreit verhagelt die Bilanz.

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Von
  • Benjamin Benz

Der britische CPU-Designer ARM konnte den Umsatz mit 171,5 Millionen britischen Pfund (rund 200 Millionen Euro) im abgelaufenen zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal leicht und im Vergleich zum 2. Quartal 2012 sogar deutlich steigern. Beim "normalisierten Gewinn vor Steuern" vermeldet ARM einen Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Ein ganz anderes Bild zeichnet allerdings der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelte Gewinn. Er brach von 39,4 auf 10,5 Millionen Pfund (12,2 Millionen Euro) ein. Der Grund dafür ist die Beilegung eines Patentstreits, die ARM 41,8 Millionen britische Pfund (48.5 Millionen Euro) respektive 63,4 Millionen US-Dollar kostet. Davon fließen 18 Millionen US-Dollar als Entschädigung an einen Kunden und die übrigen 45,4 Millionen US-Dollar an eine ebenfalls nicht namentlich erwähnte dritte Partei. Der Streit soll damit endgültig beigelegt sein und nicht mehr auf künftige Bilanzen drücken. Womöglich handelt es sich um Nachwehen des Patentdeals mit MIPS.

Das operative Geschäft floriert. So konnte ARM 25 neue Prozessor Lizenzen verkaufen, davon 7 für Mali-Grafikkerne und 5 für Cortex-A-Chips. Für die 64-bittige ARMv8-Architektur und das big.little-Modell stieg ein weiterer Partner ins Boot. Auch für die Processor Optimization Packages (POP), die bei der Anpassung der ARM-Kerne für bestimmte Herstellungsprozesse enthalten, konnte ARM neue Kunden gewinnen. Zusammengenommen haben alle ARM-Kunden im abgelaufenen Quartal 2,4 Milliarden Chips mit ARM-Kernen ausgeliefert – 20 Prozent mehr als im Vergleichsquartal.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei ARM in britischen Pfund
Quartal Umsatz Gewinn/Verlust
1/10 92,3 Mio. 19,6 Mio.
2/10 100,0 Mio. 21,9 Mio.
3/10 100,4 Mio. 14,8 Mio.
4/10 113,9 Mio. 29,7 Mio.
1/11 116,0 Mio. 21,5 Mio.
2/11 117,8 Mio. 26,6 Mio.
3/11 120,2 Mio. 31,5 Mio.
4/11 137,8 Mio. 33,1 Mio.
1/12 132,5 Mio. 37,4 Mio.
2/12 135,5 Mio. 39,4 Mio.
3/12 144,6 Mio. 41,3 Mio.
4/12 164,2 Mio. 42,5 Mio.
1/13 170,3 Mio. 51,9 Mio.
2/13 171,2 Mio. 10,5 Mio.

(bbe)