Gewerkschaft stemmt sich gegen Telekom-Einstieg bei griechischer OTE

"Wir kennen die Strategie der Telekom. Deren Absicht ist es, Stellen zu streichen und Löhne zu drücken", sagte eine Sprecherin der griechischen Telecom-Gewerkschaft OME-OTE zu den Übernahmeplänen der Deutschen Telekom.

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  • dpa

Die geplante Übernahme des griechischen Telekomkonzerns Hellenic Telecom (OTE) durch die Deutsche Telekom stößt auf massive Gewerkschaftskritik. "Wir kennen die Strategie der Telekom. Deren Absicht ist es, Stellen zu streichen und Löhne zu drücken", sagte eine Sprecherin der griechischen Telekomgewerkschaft OME-OTE der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Sie spielte damit auf den Konzernumbau im vergangenen Jahr an, bei dem das Unternehmen rund 50.000 Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen in den konzerneigenen Bereich T-Service verlagerte.

"Wir befürchten, dass die Telekom das Gleiche in Griechenland machen könnte", sagte die Sprecherin. Grundsätzlich sei die Gewerkschaft nicht gegen einen Einstieg der Telekom. "Der Staat sollte aber die Kontrolle behalten", bekräftigte die Sprecherin bereits früher geäußerte Ansichten der Gewerkschaft. Von Mittwoch bis Freitag wollen Mitarbeiter von OTE gegen die geplante Übernahme streiken. Denkbar sei, dass die Proteste in der kommenden Woche fortgesetzt würden.

Die Telekom will von der Investmentgesellschaft Marfin einen Anteil von knapp 20 Prozent am größten Telekomkonzern Griechenlands übernehmen. Voraussetzung ist aber, dass die Bonner die Kontrolle über das Unternehmen erhalten. Dazu führt der Konzern Gespräche mit der griechischen Regierung, die mit 28 Prozent größter Aktionär von OTE ist. Ein Konzernsprecher äußerte sich nicht konkret zu den Befürchtungen der Gewerkschaft, sagte aber: "Wir stehen in Gespräch mit der Regierung. Falls absehbar ist, welches Konzept sich realisieren lässt, werden wir natürlich auf die Gewerkschaften zugehen." (dpa) / (jk)