China-Labor-Watch-Bericht erwähnt Plastik-iPhone

In einem Report der Arbeitsrechteorganisation China Labor Watch (CLW) finden sich Hinweise auf die Produktion eines Billig-iPhones mit Kunststoffrücken. Das 60 Seiten starke PDF enthält ab Seite 28 den Bericht eines Mitarbeiters des Apple-Zulieferers Pegatron, der von seinem Tagesablauf erzählt. Dieser soll einen Schutzfilm auf die Plastikhülle eines iPhones aufbringen, damit diese nicht zerkratzt. "Das iPhone-Modell mit der Plastikhülle wird bald von Apple auf den Markt gebracht." Das Gerät sei derzeit aber noch nicht in der Massenproduktion, entsprechend sei die hergestellte Menge "nicht so wichtig". Dies mache den Job ruhiger als in anderen Abteilungen, so der Arbeitnehmer.

CLW hatte Apple in dem Report erneut stark kritisiert. So soll Pegatron angeblich noch schlechtere Bedingungen haben als der vielgescholtene Lieferant Foxconn. Von Kinderarbeit und betrügerischen Abrechnungssystemen war die Rede. Zudem halte sich Apple nicht an die versprochenen Arbeitszeitregeln. Es stimme nicht, dass 99 Prozent der Lieferanten die von dem Konzern vorgegebenen maximal 60 Stunden in der Woche einhielten, so CLW. Das hatte Apple im März behauptet.

In einem Statement gegenüber dem Wall Street Journal hieß es von Apple, man sei mit China Labor Watch seit einigen Monaten "in engem Kontakt" und untersuche nun die Vorwürfe, die Apple neu seien. Es habe zuvor unter anderem von CLW angemahnte Fälle gegeben, bei denen Arbeitgeber die chinesischen ID-Karten von Arbeitern einbehalten hätten, die für die Annahme neuer Jobs notwendig sind. Dies habe man einen Tag später überprüft. Verantwortlich seien Arbeitsvermittler für Pegatron gewesen, die "eine kleine Menge" der Karten einbehalten hätten, um den Angestellten Bankkonten einzurichten. Man habe Pegatron aufgefordert, dies einzustellen. (bsc)