Der Vater des Autokonsums
Vor 150 Jahren wurde Henry Ford geboren. Er rationalisierte die Produktion und vereinfachte die Konstruktion seiner Autos so weit, dass der Preis für jeden seiner Arbeiter, viele Amerikaner und später auch sehr viele andere Autofahrer weltweit erstmals erschwinglich wurde
Dearborn (USA), 30. Juli 2013 – Vor 150 Jahren wurde Henry Ford geboren. Das Auto erfunden hat er zwar nicht, wie US-Präsident Obama einmal irrtümlich meinte, unumstritten ist aber, dass er die Massenmotorisierung einleitete. Ford rationalisierte die Produktion und vereinfachte die Konstruktion seiner Autos so weit, dass der Preis für jeden seiner Arbeiter, viele Amerikaner und später auch sehr viele andere Autofahrer weltweit erstmals erschwinglich wurde. Dunkle Flecken hinterließen Fords totalitäres Regime und seine Nähe zu den Nazis.
Erste Autofirma mit T. A. Edison, heute Cadillac
Geboren wurde Ford am 30. Juli 1863 in Wayne County nahe Detroit als erster Sohn irischer Einwanderer. Sein Interesse für Technik führt ihn zu einer Uhrmacherlehre, ab 1886 beschäftigt er sich erstmals mit Gasmotoren. Fünf Jahre später kommt er als Ingenieur zum legendären Erfindergenie Thomas Alva Edison. Beide bleiben zeitlebens enge Freunde. 1896 schließlich baut Ford sein erstes Automobil, das so genannte "Quadricycle". Für diesen Motorwagen gründet Ford mit Edison und Henry M. Leland die "Detroit Automobile Company", aus der nach seinem Ausscheiden im Jahr 1902 die Marke Cadillac entsteht.
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Bill Ford, der Urenkel von Henry Ford, am Modell A von 1903, dem ersten Auto der Ford Motor Company.
1903 gründet Henry die Ford Motor Company, 1908 kommt das legendäre Model T auf den Markt. Dessen einfache, robuste Konstruktion kommt den harten Bedingungen innerhalb der USA entgegen, die hoch liegende Karosserie kann auch über unbefestigte Wege rollen. Nicht wenige T-Besitzer nutzen ihre Tin Lizzie als Traktor-Ersatz auf dem Acker, obwohl Ford selbst später eigene Schlepper anbietet.
Durchbruch dank Fließbandproduktion
Zum Massenprodukt wird das Model T durch die Einführung des Fließbands um das Jahr 1913. Es ist keine Erfindung von Henry Ford, er hat es lediglich aus Fabriken wie dem Schlachthof von Chicago übernommen und verfeinert. Dauerte der Bau eines T-Modells anfänglich 12 Stunden, waren es nach Einführung der Fließbandarbeit nur mehr 93 Minuten, der Preis sank von 870 auf 270 Dollar. Jeder Arbeitsschritt in der Produktion des Model T wird standardisiert. Der Vorteil: Kein Arbeiter muss lange angelernt werden. Allerdings ist die Arbeit dadurch sehr monoton.Um seine Arbeiter zu motivieren und den Gewerkschaften von vorneherein keine Angriffspunkte zu geben, führt Ford Anfang 1914 den Fünf-Dollar-Arbeitstag ein, zugleich wird die tägliche Arbeitszeit auf acht Stunden verkürzt. Normal sind damals Arbeitstage mit bis zu 12 Stunden und zweieinhalb Dollar.