Web-2.0-Bildbearbeitung Photoshop Express ist online [Update]

Adobe gibt die Public Beta der kostenlosen Online-Bildbearbeitung Photoshop Express frei.

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Adobe gibt die im vergangenen Jahr angekündigte Public Beta der kostenlosen Online-Bildbearbeitung Photoshop Express frei. Die Anwendung setzt den Flash Player 9 voraus und bietet dafür Galerie- und Bearbeitungsfunktionen. Bevor es losgeht, muss man seine Bilder allerdings auf einen Adobe-Server laden. Nach Registrierung will Adobe jedem Nutzer bis zu 2 GByte Speicherplatz zur Verfügung stellen.

Hallo bei Photoshop Express

Die Bearbeitungswerkzeuge gruppiert Adobe in Basic, Tuning und Effects. Zunächst beschneidet man seine Fotos, kann eine Autokorrektur übers Bild laufen lassen und rote Augen korrigieren. Darüber hinaus gibt es eine Belichtungs- und Farbanpassung und eine Funktion zum Schärfen sowie für Soft-Focus. Mit einigen Effektfiltern lässt sich das Foto schließlich in ein Schwarzweißbild oder eine Zeichnung umwandeln. Durch die Bank verzichtet der Dienst auf Schieberegler, sondern bietet in der Kopfzeile mehrere Varianten zur Auswahl an. Per Checkbox lassen sich alle Korrekturen wieder abschalten. Von den Bearbeitungsfunktionen darf man nicht erwarten, dass sie mit denen von Photoshop oder Photoshop Elements mithalten können. Es handelt sich vielmehr um eine Schnellkorrektur für die Präsentation im Web, aber immerhin um eine nicht-destruktive.

Bildbearbeitung 2.0

Photoshop Express soll ein Dienst sein, über den Nutzer ihre Fotos austauschen können. Beim Hochladen können sie entscheiden, ob die Bilder in öffentlichen oder privaten Alben erscheinen sollen. Private Fotos lassen sich über den E-Mail-Versand eines Links etwas diskreter verbreiten als mit einer öffentlichen Galerie. Aus den Diensten Facebook, Photobucket und Picasa lassen sich eigene Bilder direkt in Photoshop Express öffnen und nach dem Speichern wieder dorthin zurückschicken. Der hierzulande populärere Dienst Flickr soll folgen. So ist der Adobe-Dienst bisher durch und durch amerikanisch, angefangen von der Menüsprache über das verwendete US-Tastaturlayout (wo war nochmal das @?) bis hin zu den integrierten Foto-Communities.

[Update: Bei der Registrierung stimmt der Nutzer versteckten Fußangeln in den Geschäftsbedingungen zu. Während Adobe zunächst nur die "Additional Terms", also zusätzliche Vertragsbedingungen anzeigt, sind die "General Terms", sprich: die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, noch einen Klick weiter entfernt. Dort erfährt der Nutzer unter Punkt 8 folgendes:

"With respect to Your Content that you submit [...], you grant Adobe a worldwide, royalty-free, nonexclusive, perpetual, irrevocable, and fully sublicensable license to use, distribute, derive revenue or other remuneration from, reproduce, modify, adapt, publish, translate, publicly perform and publicly display such Content (in whole or in part) and to incorporate such Content into other Materials or works in any format or medium now known or later developed."

Mit anderen Worten: Adobe darf die hochgeladenen Bilder kostenlos veröffentlichen, verändern, in andere Publikationen aufnehmen und damit Geld verdienen; und zwar weltweit sowie unwiderruflich. Außerdem behält sich Adobe das Recht vor, die Fotos an Dritte zu lizenzieren. Die Klausel geht damit deutlich weiter als es für eine Online-Veröffentlichung der Fotos nötig wäre. Adobe nahm dazu Stellung:

"Wir haben die Bedenken bezüglich der Nutzungsbedingungen von Photoshop Express gehört und stimmen zu, dass die gegenwärtige Formulierung Dinge impliziert, die wir nie mit den Inhalten unserer Kunden machen würden. Unsere Rechtsabteilung arbeitet daher mit hoher Priorität daran, die Nutzungsbedingungen von Photoshop Express entsprechend anzupassen. Wir danken Ihnen für Ihr Feedback und melden uns wieder, sobald die Nutzungsbedingungen aktulaisiert worden sind."] (akr)