Neuer Investor weckt Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der Sportwagen-Produktion

TVResurrection

Möglicherweise erleben wir die Wiedergeburt von TVR. Die britische Marke baute bis 2006 über ein halbes Jahrhundert Sportwagen. Der Multimillionär Les Edgar hat offiziell bestätigt, die Namensrechte an TVR und die alten Werkzeuge gekauft zu haben – und wieder in Großbritannien Autos bauen zu wollen

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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 9. August 2013 – Möglicherweise erleben wir gerade den Beginn der Wiedergeburt von TVR. Die legendäre Marke baute über ein halbes Jahrhundert Sportwagen, die nicht nur auf der Rennstrecke beachtliche Erfolge erzielten. Nun hat der Multimillionär Les Edgar offiziell bestätigt, die Namensrechte an TVR und die alten Werkzeuge gekauft zu haben – und wieder in Großbritannien Autos bauen zu wollen.

Der Jubel der 5500 Mitglieder des TVR Car Clubs kann dem durch die Entwicklung von Computerspielen reich gewordene Investor gewiss sein. Zusätzliches Kapital soll ein Investoren-Konsortium bringen. Als die britische Traditionsmarke 2004 für 15 Millionen Pfund an den erst 24jährigen russischen Millionär Nicolai Smolenski verkauft wurde, begann ihr Niedergang. Der neue Besitzer machte große Versprechen, hielt aber keines davon. 2006 wurde das Werk in Blackpool geschlossen, die angekündigte Verlagerung ins Ausland blieb Smolenski schuldig. Schließlich wollte er sogar den Namen TVR für Windkraftturbinen verwenden. Eine Demütigung für die altehrwürdige Marke.

Neue Modelle in drei Jahren

Edgar will mindestens zwei Modelle innerhalb der nächsten drei Jahre auf den Markt bringen. Wie die Wagen aussehen werden verriet er noch nicht, nur dass sie in der Tradition der Marke stehen sollen: "Wir wollen die DNS von TVR weiterführen", verriet er gegenüber der Presse. Das hieße, es würden wieder leichte, PS-starke Sportwagen mit Standardantrieb konstruiert werden, wie sie der Gründer Trevor Wilkinson – aus dessen Vornamen TreVoR sich der Markenname ableitet – sie einst ersonnen hat. 1947 entstanden die ersten TVR auf der damals sehr populären Kit-Car-Basis mit einer leichten Fiberglas-Karosserie. Im Laufe der Jahrzehnte hielten immer stärkere Motoren Einzug, ab den 1990er Jahren sogar bei TVR selbst konstruierte, bis hin zum wahnwitzigen Cerbera Speed 12, der von einer 7,7-Liter-Maschine mit über 800 PS angetrieben wurde. Das Projekt ging zwar nie in Serie, gewann aber Rennen und zeigte wozu die Marke in der Lage war.